Die Abstracts der Sektionen wurden aktualisiert

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Der Berichtsband erscheint voraussichtlich im Sommer 2009. Wir werden Sie an dieser Stelle weiterhin informieren.
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Kollektives Gedächtnis und Beziehungsgeschichte. Binationale Erinnerungsorte im deutsch-polnischen Verhältnis

Leitung: Hans Henning Hahn, Oldenburg/Berlin

  1. Erinnerungsorte im binationalen und transnationalen Kontext
    Referent/in: Etienne François, Berlin
  2. Kollektives Gedächtnis. Eine polnische und eine deutsche Debatte
    Referent/in: Robert Traba, Berlin/Warszawa
  3. Auschwitz/Oświęcim: ein Ort - vielerlei Erinnerungen
    Referent/in: Zofia Wóycicka, Warszawa
  4. Zwei parallele Erinnerungsorte: : Reich und Rzeczpospolita
    Referent/in: Hans-Jürgen Bömelburg, Gießen
  5. Kommentar
    Referent/in: Andreas Lawaty, Lüneburg

Abstract zur Sektion

Das Paradigma lieux de mémoire/Erinnerungsorte stellt seit 3 Jahrzehnten ein wichtiges Instrument zur Erforschung des kollektiven Gedächtnisses einer Gesellschaft und deren damit zusammenhängenden Identitätshaushalts dar. In dieser Sektion soll dieses bisher für einzelne Nationalgesellschaften entwickelte Paradigma bilateral, binational und transnational weitergedacht werden.
Die Identitätsrelevanz von Erinnerungsorten beschränkt deren Wirkungsreichweite und funktionale Bedeutung gemeinhin auf eine Gesellschaft. In der Annahme, daß sich Identitätskonstruktionen immer nur im Zuge transnationaler Austausch- und Abgrenzungsprozesse vollziehen, werden in dieser Sektion die Verbindung von Beziehungsgeschichte und Erinnerungsgeschichte am deutsch-polnischen Beispiel durchdekliniert. Damit ist gemeint, daß bei Erinnerungsorten sowohl die Identitäts- als auch die Beziehungsrelevanz (als zwei scheinbar sich widersprechende oder gar ausschließende Konzepte) auf dem Prüfstein stehen.
Zwei theoretische Referate sollen die Möglichkeiten des binationalen Ansatzes ausleuchten, zum einen auf einer allgemein transnationalen Ebene, zum anderen im Vergleich des polnischen und deutschen Wissenschaftsdiskurses zur Gedächtnistheorie die methodischen Vorteile eines diesbezüglichen Dialogs herausarbeitend. Zwei weitere exemplarische Referate beschäftigen sich mit konkreten Erinnerungsorten: auf der einen Seite mit der Bedeutung des heute wohl transnationalsten Erinnerungsortes für die beiden benachbarten Gesellschaften, auf der anderen Seite zwei parallele Erinnerungsorte, die im kollektiven Gedächtnis der deutschen und polnischen Gesellschaft jeweils eine durchaus vergleichbare Funktion erfüllen und doch höchst unterschiedlich erinnert wurden und werden.
Ziel der Sektion ist es, das Paradigma Erinnerungsort bilateral zu erweitern und damit dessen Möglichkeiten mit Erkenntnisgewinn auszuleuchten. Dazu scheint sich gerade das deutsch-polnische Verhältnis als eine mehr als 1000jährige Beziehungsgeschichte zweier Nachbarländer und Nachbargesellschaften besondern gut zu eignen.


Vorträge Epoche
Erinnerungsorte im binationalen und transnationalen Kontext Neuere/Neueste Geschichte
Kollektives Gedächtnis: eine polnische und eine deutsche Debatte Neuere/Neueste Geschichte
Auschwitz/Oświęcim: ein Ort - vielerlei Erinnerungen Neuere/Neueste Geschichte
Zwei parallele Erinnerungsorte: Reich und Rzeczpospolita Neuere/Neueste Geschichte
Kommentar Neuere/Neueste Geschichte