Archive for the 'Veranstaltungen' Category

Ausstellungseröffnung “Sonderzüge in den Tod”

Foto: cm

Am 29. September wird die Wanderausstellung der Deutschen Bahn „Sonderzüge in den Tod – Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn“ im Bahnhof Dresden-Neustadt Station machen. Dessen Güterbahnhof war während des Zweiten Weltkrieges Ausgangsort für Deportationszüge nach Auschwitz-Birkenau. Diese Ausstellung, die bereits in Berlin und Frankfurt am Main auf viel positive Resonanz stieß, soll das Gedenken an die Opfer mit fundierten Informationen zu den Geschehnissen verbinden. Das Konzept der Wanderausstellung bilden zum einen Beiträge des Museums der Deutschen Bahn in Nürnberg, zum anderen Bilder und Biografien von jüdischen Kindern, für die die Autoren Serge und Beate Klarsfeld verantwortlich sind. Als Besonderheit gelten die vielen detaillierten Zeitzeugenberichte, so unter anderem von Rudolf Vrba, der aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau fliehen konnte.

Einen ausführlichen Beitrag mit Stimmen vom Eröffnungsabend finden Sie am 01. Oktober in der Zeitung zum Historikertag.

“I Served the King of England”

Fotos: Farbfilm-Verleih

Manchmal sind Anglizismen, Anglisierungen und Co. eben doch ganz gut: Geht es zum Beispiel darum, Kinobesucher anzulocken, wirken Originaltitel meist doch attraktiver als neu gewählte deutsche Titel. So auch bei dem Film “I served the King of England”. Diesen nämlich stellt eine Gruppe von Geschichtsstudenten vor, die sich während eines Seminars zur Ausgestaltung des kulturellen Rahmenprogramms für den 47. Deutschen Historikertages an ihrem Studienort Dresden zusammenfand. Viele weitere Angebote, wie beispielsweise auch die Exkursion zur Bismarcksäule, entstanden in diesem Zusammenhang.

Aber zurück zur Filmvorführung von “I Served the King of England”: Man suchte einen Kooperationspartner in Dresden, der die Vorführung des Filmes kostengünstig ermöglichen und zudem mit Flair und Platz bei den Historikerinnen und Historikern in spe punkten konnte. Da war die Schauburg schnell gefunden.

Der auszuwählende Film sollte zum einen das Thema des diesjährigen Kongresses - Ungleichheiten - widerspiegeln und zum anderen in Bezug zum Partnerland Tschechien stehen. Gemeinsam mit dem Tschechischen Zentrum fiel die Wahl auf den Film von Jiri Menzel aus dem Jahr 2006, der soeben in den hiesigen Kinos angelaufen ist.

Der Film spiegelt die Ungleichheit zwischen Wollen und Sein wider: Ein berühmter und reicher Mann sein zu wollen, durch sein Wirken am Ende des Lebens diesem Ziel sogar nahe gekommen zu sein, aber dennoch das Leben ungleich so verbracht zu haben, wie man es gewollt hätte. Dabei ist der Film auch immer wieder eingebunden in die Ereignisse und Geschichte des 20. Jahrhunderts in seiner Wechselhaftigkeit und Ambivalenz.

Die Organisatoren freuen sich also am Mittwoch, den 1. Oktober 2008 20.00 Uhr auf zahlreiche Besucher und laden anschließend noch zu einer lockeren Runde bei gutem tschechischem Bier und entspannter Atmosphäre zur Diskussion des Films ein.

Selbstkostenbeitrag: 4 Euro

Auf den Spuren der Ritter und Minnesänger

Den meisten Geschichtsstudenten der TU Dresden wird Prof. Dr. Gert Melville als Lehrstuhlinhaber der Mittelalterlichen Geschichte sowie als Sprecher des - noch bis Ende dieses Jahres bestehenden - Sonderforschungsbereiches 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ wohlbekannt sein. Einem breiten Fachpublikum wird er sich am 1. Oktober 2008 auf dem 47. Deutschen Historikertag mit seinem Buch „Enzyklopädie des Mittelalters“ vorstellen. Das Nachschlagewerk beinhaltet zwei umfangreiche Bände und wurde in Zusammenarbeit mit Martial Staub (University of Sheffield) bereits im Juni veröffentlicht. In Einzelbeiträgen kommen viele der bekanntesten deutschen Mediävisten zu Wort und befassen sich anschaulich mit allen Aspekten des mittelalterlichen Lebens. Als Direktor der Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte und in der vorläufigen Hochschulleitung an der Katholischen Universität Eichstätt tätig, ist Gert Melville mittlerweile ein selten gesehener Gast auf dem Campus der TU Dresden geworden. Dennoch versuchen wir vorab von ihm ein Statement zu seinem Buch zu bekommen, welches dann natürlich hier zu lesen sein wird.

Liegt Europa in Australien?

Bildquelle: Wikipedia Montage: bw

Neben zahlreichen Historikern und Geschichtslehrern werden zu Europas größtem geisteswissenschaftlichen Kongress auch viele Schüler aus ganz Deutschland erwartet. Diese werden die Möglichkeit haben, in Dresden die neuesten Erkenntnisse aus der Geschichtswissenschaft zu erfahren und darüber zu diskutieren. Schulklassen können sowohl in Begleitung ihrer Lehrer, als auch unabhängig von ihrer Schule am Historikertag teilnehmen. Für Schülerzeitungsredakteure bietet sich zugleich die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen des Organisationsteams zu sprechen und das ein oder andere Interview zu führen. Auf zeitliche und schülergerechte Gestaltung der einzelnen 45minütigen Vorträge wurde Wert gelegt.

„Liegt Europa in Australien“ ist ein Vortrag dieser Art. Geeignet für Schüler der Sekundarstufe I und II, versucht sich diese Lehrveranstaltung der sehr leidenschaftlichen Debatte australischer Politiker, Journalisten und Wissenschaftler um das australische Selbstverständnis zu nähern. Zwischen 1850 und 1950 bestand die Mehrheit der australischen Einwohner aus Briten, seit den 1950er Jahren war es zudem ein beliebtes Einwanderungsland des nichtenglischsprachigen Europas und Asiens. Was war Australien nun? Britisch? Europäisch? Asiatisch? Australisch? Prof. Dr. Ewald Frie von der Universität Trier wird die Antwort auf die Frage am 2. Oktober 2008 geben.

Wie lebten Bauern, Könige oder Fürsten im Mittelalter? Einen Einblick in die Lebensweise und Bedingungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens gewährt der Vortrag „Grundherrschaft und bäuerliche Lebensbedingungen im Mittelalter” am 1. Oktober für die Klassenstufe 10 und Sekundarstufe II.

An beiden Tagen geht es auch im übrigen Programm heiß her. Die Kongressteilnehmer erwartet ein weitgefächertes Programm in allen Sektionen, die mit einem vielseitigen Angebot aufwarten. Am Mittwoch wird zum Beispiel bereits in den Vormittagstunden über „Ungleichheiten in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft“ oder gegen Nachmittag über die historische Zäsur 1989/90 debattiert, bevor am nächsten Tag unter anderem ein Meinungsaustausch zu den Problemen der wachsenden Globalisierung stattfinden wird.

Kurzzusammenfassungen der Vorträge sind bereits im Vorfeld auf der Homepage des Historikertages zu finden. Das Organisationsteam des Historikertages verspricht nicht nur für Schüler sondern auch für alle anderen Besucher ein spannendes und abwechslungsreiches Programm.

Die Leidenschaft für Geschichte wecken

Geschichtsunterricht war und ist obligatorisch für alle, die eine Schule besuchen. Dass er gut sein muss, steht nirgendwo. Doch gerade anschaulich und spannend gemachter Unterricht kann frühzeitig die Leidenschaft für dieses Fach wecken und die Saat für künftige Historikergenerationen legen. Hauptverantwortung für die Güte des Unterrichts tragen die Geschichtslehrer. Deren einzige deutsche Interessenvertretung, der “Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V.” (VGD), hält am 30. September auf dem Historikertag eine Mitgliederversammlung ab.

Als Mitveranstalter des Historikertages gestaltet der VGD zudem fünf Sektionen. Dabei dreht sich alles um Geschichte, aber nicht ausschließlich um Unterricht. Der Block “Reflektiertes Geschichtsbewusstsein als Ziel?” unter Leitung von Klaus Fieberg beleuchtet die Rolle der Medien bei der Vermittlung von Geschichte. Denn die Balance zwischen erwünschter Breitenwirkung und kritischem Geschichtsbewusstsein ist schwierig zu halten. Museen, Presse, Guido Knopp als Vertreter der Zunft des unter Historikern umstrittenen Geschichtsfernsehens und natürlich das Internet als Medium für Geschichte werden kritisch betrachtet. Mit dabei: der Direktor des Historischen Museums Berlin, Prof. Dr. Hans Ottomeyer und Dr. Volker Ulrich von der ZEIT. Zu hören am Freitag, 03. Oktober, ab 15.15 Uhr im Hörsaal 01 des Hörsaalzentrums.

Sämtliche Sektionen des VGD sind im Programmheft nachlesbar. Als Mitveranstalter des Historikertages hegt der Verein natürlich bestimmte Erwartungen an diesen Kongress. Was der sächsische Ableger des VGD, der “Sächsische Geschichtslehrerverband e.V.” dazu sagt, lesen Sie in der am 01. Oktober erscheinenden Kongresszeitung.