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49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

So nah und doch so fern: Lateinamerikas Europabilder zwischen Räumen im Zeitalter der Nordamerikanisierung

Referent/in: Stefan Rinke (Berlin)

Abstract:
Betrachtet man lateinamerikanische Europabilder im Zeitraum von ca. 1898-1930, so sind diese nur vor dem Hintergrund des Zusammenspiels mit den Bildern von den USA verständlich. Viele Gesellschaften in der Region erlebten in diesem Zeitraum eine erste Welle der Nordamerikanisierung, ein Prozess, der wiederum mit dem der Europäisierung untrennbar verbunden war. Zwischen diesen beiden räumlichen Polen verorteten sich Lateinamerikaner unterschiedlicher sozialer Schichten in dynamischen Begegnungen mit dem Anderen. Dieses Andere wurde durch zunehmende Kontakte im Kontext der sich verdichtenden globalen Kommunikation immer stärker greifbar. Damit entstanden neue Räume, die sich durch Bewegungen konstituierten. Einige waren klar abgrenzbar wie zum Beispiel die wirtschaftlichen Enklaven z.B. in der Plantagenwirtschaft und im Bergbau. Andere wiederum ergaben sich aus dem Kommunikationsprozess als solchem in neuen Medien der Zeit wie dem Kino, dem Radio, den illustrierten Zeitschriften etc. In meinem Beitrag werde ich einige Dimensionen dieser Bilder ausloten und fragen inwieweit diese noch territorialisierbar, also eindeutig auf Europa bzw. die USA bezogen, blieben und inwieweit sie sich bereits in deterritorialisierte Diskurse des Globalen auflösten.

Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

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