Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Entfremdete Partner? Deutsch-amerikanische Vertrauenswerbung in den frühen 1980er Jahren

Referent/in: Reinhild Kreis (Augsburg)

Abstract:
Seit den späten 1970er Jahren warnten Politiker, Wissenschaftler und Medienvertreter in der Bundesrepublik und den USA vor einer wachsenden Entfremdung zwischen den Gesellschaften der beiden Staaten, vor zunehmender Gleichgültigkeit und einer drohenden Distanzierung. Im Zentrum des Beitrags stehen deutsche und amerikanische Versuche, diesen befürchteten Prozess aufzuhalten und Vertrauensbasis innerhalb des westlichen Bündnisses jenseits der diplomatischen Ebene zu stärken. Zu Beginn der 1980er Jahre standen die deutsch-amerikanischen Beziehungen somit in doppelter Hinsicht auf dem Prüfstand: Während das außenpolitische Handeln der USA zu Beginn der 1980er Jahre einerseits scharfe Amerikakritik hervorrief, etwa in der Friedensbewegung oder Mittelamerika-Solidaritätsgruppen, entstanden zugleich zahlreiche politische forcierte Initiativen zur Verbesserung der deutsch-amerikanischen Beziehungen, beispielsweise die Einrichtung von Koordinatorenstellen für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit in beiden Regierungen oder das Parlamentarische Patenschaftsprogramm. Diese austausch- und kontaktorientierten Initiativen zielten darauf ab, Vertrautheit und schließlich Vertrauen auf gesellschaftlicher Ebene herzustellen. Gleichzeitig dienten sie der Legitimierung der eigenen Außenpolitik. Hinter diesem Engagement stand die Frage nach den Grundlagen und dem Zusammenhalt des westlichen Bündnisses sowie der Rolle der einzelnen Staaten darin.

Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

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