Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

"Dem Krill auf der Spur". Ressourcenfragen als Leitmotiv für die Institutionalisierung der deutschen Polarforschung in den 1970er Jahren

Referent/in: Christian Kehrt

Abstract:
Christian Kehrt wendet sich der deutschen Polarforschung zu, die sich in den 1970er Jahren mit der Gründung des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven institutionalisierte. Ausgangspunkt hierfür waren weltweite Ressourcenfragen, die in den 1970er Jahren auch Deutschland motivierten, mit einem massiven und langfristigen Forschungsbeitrag die Bedingungen des Antarktisvertrages zu erfüllen und den 12 Vertragsnationen beizutreten. Zugleich stellte die Meeresforschung jenes Wissen bereit, das die Risiken der Ausbeutung und Verschmutzung des Meeres offen legte und Argumente für einen globalen Umweltschutz lieferte. Krill ist in diesem Zusammenhang ein Schlüsselobjekt, das verschiedene Akteure aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft im Kontext globaler, zukünftiger Ressourcenfragen miteinander verbindet. Der eiweißhaltige Kleinkrebs mit seiner nahezu unerschöpflichen Biomasse verhieß die Lösung der Welternährungsprobleme und war das ticket d’entrée der deutschen Polarforschung in einem globalen, politisch motivierten Wettstreit um Meeresressourcen.

Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

Anzeigen