„Panem et Circenses“. Game-based learning and the antique
„Ein Spiel muss Spaß machen!“ lautet die zentrale Anforderung in der Spieleentwicklung. Zahllose Entscheidungen im Entwicklungsprozess digitaler Spiele sind von diesem Motto geprägt. Dies bedeutet aber auch, dass aufgrund der Spielbarkeit, der Mechaniken oder aus Kostengründen häufig Entscheidungen zu Lasten der historischen Genauigkeit getroffen werden müssen. Eignen sich historische Videospiele, die zur Unterhaltung gedacht sind, damit überhaupt zur Vermittlung historischen Wissens? Game-based Learning wird in der Regel mit den Serious Games und der Gamification verbunden. Die Vermittlung antiker Themen erfolgt im privaten Bereich wiederum oft durch Unterhaltungsmedien wie Bücher, Filme und Videospiele, weil z.B. im Sächsischen Lehrplan für Gymnasien die Auseinandersetzung mit der Antike im Geschichtsunterricht bereits in den Klassenstufen 5 und 6 vorgesehen ist.
Daher ist es nötig, den Schüler:innen und Lehrer:innen einen methodischen Zugang zu diesen Ressourcen zu vermitteln, der die spezifischen Fragen und Herausforderungen der Altertumswissenschaften berücksichtigt. Dies kann nicht allein von den Medienwissenschaften oder den Game Studies geleistet werden; gleichzeitig müssen die Besonderheiten digitaler Spiele berücksichtigt und das Potential einer positiven Spielerfahrung zur Vermittlung von Wissen in den Blick genommen werden.
Unsere Sektion will im Austausch mit den Schüler:innen des Friedrich-Arnold-Brockhaus-Gymnasiums in Leipzig die Möglichkeiten und Grenzen des Mediums in den Fokus rücken. Denn digitale Spiele erfreuen sich nicht nur einer zunehmenden Beliebtheit, sie gehören seit 2008 in Deutschland auch zum vom Deutschen Kulturrat anerkannten Kulturgut und seit 2020/21 fördert der Bund die Spielentwicklung als „Treiber von Innovation“.