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Der Berichtsband erscheint voraussichtlich im Sommer 2009. Wir werden Sie an dieser Stelle weiterhin informieren.
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Vortragstitel:
Ständische Ungleichheit und Geschlechterforschung
Tag:
01.10.2008
Epoche:
Frühe Neuzeit
Sektion:
Soziologische Ungleichheitstheorien und die ständische Gesellschaft der frühen Neuzeit

Abstract:

Ständische Ungleichheit und Geschlechterforschung

Referent/in:Claudia Ulbrich, Berlin

Die Grenzen vieler makrohististorischer Ansätze, die die Frühe Neuzeit als Übergangsepoche zur Moderne abzubilden versuchen, werden in der Regel sehr deutlich, wenn es darum geht, das Handeln von Frauen in die bekannten Strukturmodelle (etwa bzgl. politischer Partizipation) zu integrieren. Obwohl die Beteiligung von Frauen an Politik, Wirtschaft und Kultur in der Frühen Neuzeit unübersehbar ist, wird Frauenmacht meist zur „Ausnahme“ erklärt. Das ausdifferenzierte Theorieangebot der Geschlechterforschung (Gender Studies, Male Studies, Queer Theory) stellt Modelle zur Verfügung, Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern und innerhalb der Geschlechtergruppen zu analysieren, ohne auf das Hilfskonstrukt „Ausnahme“ zurückgreifen zu müssen. Da die Konzepte der Geschlechterforschung zum großen Teil in westlichen Gesellschaften entwickelt wurden und die spezifischen Erfahrungen dieser Gesellschaften (z.B. Black Women, Gay bzw. Lesbian Movement, Queer Theory) widerspiegeln, stellt sich die Frage, was es bedeutet, wenn solche Konzepte auf historische Gesellschaften übertragen werden. Welche neuen Fragen und Themen werden angestoßen, welche Wege zur Erforschung von Ungleichheiten und Differenz aufgezeigt ?