Konkurrenz und Kooperation. Dynamiken der Macht beim Publizieren in und von Fachzeitschriften
Das Panel führt die Diskussion fort, die bereits bei den Deutschen Historikertagen 2021 und 2023 geführt wurde. Dort lag der Fokus auf der Sicht der Herausgeber:innen und der Verlage. Dieses Jahr wird die Perspektive der Redaktionen in den Blick gerückt.
Als Ausgangspunkt der Diskussion dienen die Ergebnisse einer fächerübergreifenden Umfrage zu den Arbeitsformen und Ressourcen in den Redaktionen sozial- und geisteswissenschaftlicher Zeitschriften. Die personelle und materielle Ausstattung divergiert stark; teilweise stehen die prekären Bedingungen in einem Missverhältnis zum breiten Spektrum der Aufgaben. Gleichwohl ist die Motivation der Redaktionen sehr hoch.
Vor diesem Hintergrund wirdein genauerer Blick auf das dynamische Machtgeflecht geworfen, in dem Fachzeitschriften heute entstehen. Zentral ist dabei die Frage nach Transparenz und demokratischer Forschungspraxis: Wie lässt sich dem Eindruck der Willkür bei der Annahme oder Ablehnung von Manuskripten entgegenwirken? Kann Peer Review die Diversität von Autor:innen und Themen in Zeitschriften erhöhen, oder reproduzieren Begutachtungsverfahren eher bestehende Ungleichheiten? Welche Machtbeziehungen gibt es zwischen Herausgeber:innen, Redaktionen, Verlagen und sonstigen Akteur:innen im Wissenschaftssystem? Welche Leistungen dürfen Autor:innen von Redaktionen erwarten, welche Anforderungen stellen aber auch Redaktionen an Autor:innen?
Vielen Autor:innen erscheinen die Arbeitsabläufe in Zeitschriftenredaktionen als Black Box. Deshalb soll auch die Diskussion mit dem Publikum im Panel genügend Raum erhalten.
Das Panel richtet sich an alle, die Fachzeitschriften mitgestalten, sowie an Forscher:innen, die Manuskripte bei Zeitschriften einreichen und publizieren möchten.