Vortragsübersicht Herzlich willkommen auf der Homepage des 48. Deutschen Historikertages http://www.historikertag.de Fri, 28 Oct 2011 14:16:31 +0000 Joomla! 1.5 - Open Source Content Management de-de Guter Geschichtsunterricht aus der Lehrerperspektive http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/361 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/361 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse
Date: 29.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Guter Geschichtsunterricht aus der Lehrerperspektive

Referent/in: Holger Thünemann, Münster

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Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse Sat, 27 Mar 2010 08:31:36 +0000
Guter Geschichtsunterricht aus der Schülerperspektive http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/362 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/362 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse
Date: 29.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Guter Geschichtsunterricht aus der Schülerperspektive

Referent/in: Johannes Meyer-Hamme, Hamburg

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Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse Sat, 27 Mar 2010 08:32:56 +0000
Guter Geschichtsunterricht aus fachdidaktischer Perspektive http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/363 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/363 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse
Date: 29.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Guter Geschichtsunterricht aus fachdidaktischer Perspektive

Referent/in: Gerhard Henke-Bockschatz, Frankfurt/M.

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Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse Sat, 27 Mar 2010 08:34:21 +0000
Fazit - Fragen - Perspektiven http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/364 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/364 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse
Date: 29.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Fazit - Fragen - Perspektiven

Referent/in: Peter Gautschi, Aarau

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Was ist guter Geschichtsunterricht? Qualitätsmerkmale in der Kontroverse Sat, 27 Mar 2010 08:35:46 +0000
Globalisierung aus asiatischer Sicht http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/424 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/424 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Globalisierung aus asiatischer Sicht

Referent/in: Unsuk Han, Seoul

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Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht Sat, 27 Mar 2010 15:55:46 +0000
Globalisierung aus europäischer Sicht http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/425 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/425 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Globalisierung aus europäischer Sicht

Referent/in: Hermann J. Hiery, Bayreuth

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Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht Sat, 27 Mar 2010 15:57:16 +0000
Globalgeschichte im Unterricht (Theorie und Praxis) http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/426 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/426 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Globalgeschichte im Unterricht (Theorie und Praxis)

Referent/in: Hilke Günther-Arndt, Berlin / Urte Kocka, Berlin / Judith Martin, Berlin

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Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht Sat, 27 Mar 2010 15:59:04 +0000
Globalgeschichte im Unterricht - Themen und Materialien http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/427 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/427 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Globalgeschichte im Unterricht - Themen und Materialien

Referent/in: Hans Woidt, Tübingen

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Globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht Sat, 27 Mar 2010 16:00:15 +0000
Die Erfindung des Fremden: Das Türkenbild in Mittelalter und Früher Neuzeit http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/428 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/428 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Die Erfindung des Fremden: Das Türkenbild in Mittelalter und Früher Neuzeit

Referent/in: Hartmann Wunderer, Wiesbaden


Abstract

Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem expandierenden Osmanischen Reich und europäischen Staaten prägten seit dem Spämittelalter bis ins 18. Jahrhundert das Bild von den „Türken“. Die Türkenfurcht wurde ein großes Thema in innereuropäischen politischen und religiösen Auseinandersetzungen. Entsprechend den militärischen Konstellationen verschoben sich allerdings allmählich die Wahrnehmungsmuster. Die heute erneut politisch und sozial überaus wirksamen und nicht selten irrationalen „Überflutungsängste“ greifen auf Muster zurück, die im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit entwickelt wurden. Diese – durchaus facettenreichen - Bilder und Stereotypien werden näher untersucht werden.


Türkenkriege und Medienkriege

Mitteleuropa wurde seit der Eroberung von Konstantinopel von Türkentraktaten schier überflutet. Dabei dominierte klar eine dramatisierende Übertreibung der tatsächlichen oder vermeintlichen Türkengefahr. Berichtet wurde von brutalen Überfällen und Eroberungen der „Türken“. Türkendrucke berichteten in rascher Folge von dem Belagerungen und Kämpfen sowie insbesondere von brutalen Greueltaten dieser neuen Gefahr aus dem Osten. Fingierte kirchliche Briefe machten die Runde, in denen Schauergeschichten erzählt wurden.

Bisweilen wurde – entsprechend der apokalyptischen Signatur des frühen 16. Jahrhunderts – mit dem Vordringen der Türken das nahe Weltende prognostiziert. Das reflektiert sich auch in zahlreichen berühmten Kunstwerken etwa von Dürer.

Die „Türkengefahr“ wird auch bei den innerreligiösen Konflikten des 16. Jahrhunderts in folgenreicher Weise instrumentalisiert. Vor allem Luthers häufig artikulierten antitürkischen Ressentiments wird eine beachtliche Folgewirkung zugeschrieben. Freilich verknüpft Luther seine antitürkische Agitation mit seiner antipapistischen Polemik, und hier wird offenbar eine Besonderheit antiosmanischer bzw. antimuslimischer Pamphletik deutlich: Offensichtlich zielt Luther gleichermaßen auf „die Türken“ wie auf den Papst, seinen „Intimfeind“, die Negativbeschreibungen gelten beiden gleichermaßen. Und weiterhin dienen die antitürkischen Klischees dazu, Missstände im eigenen Land anzuprangern.

Aus mitteleuropäischer Perspektive wird dabei wenig in den Blick genommen, wie sich die „Islamisierung“ des Balkan vollzog. Während die traditionelle Sichtweise bei diesem Prozess glaubenseifernde Muslime am Werk sehen, die mit „Feuer und Schwert“ zu Werke gingen, betonen Vertreter einer modernen Osmanistik, dass sich diese Islamisierung eher auf freiwilliger Basis abspielte, konnten sich doch auf diese Weise Völker ihren ehemaligen – wenig toleranten – orthodoxen ostkirchlichen Zwingherren entziehen.


Mediale Dämonisierung versus Realpolitik 

Die Wahrnehmung der Türken im „Abendland“ vollzog sich nicht im politisch luftleeren Raum, sondern im Rahmen der großen politischen Konflikte zwischen dem Papst, dem Heiligen Römischen Reich, Frankreich, Venedig und anderen italienischen Republiken, Spanien und England. Und da liefen die Konfliktlinien keineswegs zwischen dem dämonisierten Orient und dem christlichen Okzident, sondern verwirrend kreuz und quer. Sicherlich existierte bereits damals ein rudimentäres Bewusstsein von „Europa“, es war aber – entgegen dem medial inszenierten Feindbild „Muslime/Türkei“ – keineswegs so wirksam und eindeutig wie heute, auch wenn die Feindbilder bereits damals apodiktisch abwertende wie negative Zuschreibungen enthielten, die eigentlich keine militärischen oder politischen Koalitionen zuließen.


Demonstration der neuen Überlegenheit: Verschleppung von Türken und Turquerien

Türken leben nicht erst seit dem „Wirtschaftswunder“ der ausgehenden 1950er und frühen 1960er Jahre in Deutschland, als sie als „Gastarbeiter“ angeworben wurden, sondern bereits seit 300 Jahren. Auslöser hierfür waren die Türkenkriege. Nach diesen Kriegen wandelte sich das Bild vom „bedrohlichen Türken“, an seine Stelle trat zunehmend das Interesse am Exotisch-Fremden. Aber auch der Orientalismus war geboren. Darunter verstehen einige Historiker einen eurozentrischen Blick auf den Orient, der gepägt ist von einem Überlegenheitsgefühl, bei dem einem „aufgeklärten Westen“ ein „mysteriöser Orient“ gegenübergestellt wird. Dieser Blick setze letztlich die tief sitzende Tradition von Feindseligkeit gegenüber dem Islam fort und legitimierte eine kolonialistische Haltung gegenüber der muslimischen Welt.

Im 18. und 19. Jahrhundert, im Zeitalter des Nationalismus, erlosch allmählich das Bewusstsein von einer „Türkengefahr“. Im wenig reformorientierten Osmanischen Reich machten sich Zerfallserscheinungen breit, der interkulturelle Austausch ähnelte eher einer Einbahnstraße, das Interesse des Orients am „Westen“ war eher gering, und zugleich wandelte sich in Europa das Bild von den „grausamen“ Türken. Changierte die Wahrnehmung der Türken früher zwischen Furcht und Bewunderung angesichts der militärischen Leistungen, trat nun an die Stelle des gefürchteten Kriegers ein unterschwelliger Spott, Häme und/oder gar Verachtung, auf jeden Fall aber auch eine Neugierde auf das Exotisch-Fremde. Die europäischen Höfe schmückten sich jetzt nicht nur mit einem „Vorzeige-Mohren“ aus Schwarzafrika, sondern auch mit einem „echten“ Türken, der Neugier, Aufsehen und Bewunderung fand.


Toleranz, Menschlichkeit und Großzügigkeit 

Vor allem in der Zeit der Aufklärung, als die Türkengefahr bereits merklich abgeflaut war, verschob sich deutlich das Bild von den Muslimen und Türken. Das Bild changiert nun zwischen der Akzentuierung eines blutrünstigen und intoleranten Glaubens einerseits und Tugenden wie Zuvorkommenheit, Barmherzigkeit und Gastfreundschaft andererseits. Anfänge einer Orientalistik als wissenschaftlicher Disziplin zeichneten sich ab.


Reiseliteratur

Diese Widersprüchlichkeit  kennzeichnet auch die im 18. und vor allem im 19. Jahrhundert anschwellende Literatur über den Orient. Freilich kennen viele der Autoren diesen gar nicht aus eigener Anschauung, sondern „erfinden“ sich „ihren“ Orient. Andere benutzen den Orient nicht als Raum zur kritischen Selbstreflektion, sondern zur selbstgefälligen Selbstvergewisserung, wenn das Eigene und das Fremde schroff gegenübergestellt werden.


Ausblick: Der kranke Mann am Bosporus – nationale Fremd- und Selbstbilder

Im 19. Jahrhundert ändert sich das Türkenbild erneut gravierend. Ein Auslöser hierfür war der im Jahr 1821 einsetzende griechische Befreiungskampf gegen die osmanische Herrschaft, der breite Unterstützung und Solidarität bei europäischen Intellektuellen und Adligen fand.

Die Muster, die dabei entwickelt wurden, vermischen sich mit traditionellen und sie prägen aber auch immer noch unser gegenwärtiges Türkenbild, das ebenfalls von Nichtverstehenwollen, Ablehnung und Geringschätzung bis Verachtung bestimmt ist. 

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Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident Sat, 27 Mar 2010 16:05:55 +0000
Das Bild des Anderen: Die Darstellung Europas und seiner Geschichte in arabischen Geschichtsbüchern http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/429 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/429 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Das Bild des Anderen: Die Darstellung Europas und seiner Geschichte in arabischen Geschichtsbüchern

Referent/in: Wolfram Reiss, Wien


Abstract 

Der Vortrag basiert auf einer detaillierten Analyse der Schulbücher für Sozialkunde und Geschichte in mehreren Ländern des Nahen Ostens. Im ersten Teil des Vortrags wird zunächst ein genauerer Einblick gegeben in die Darstellung Europas in ägyptischen Schulbüchern.

Hier wird der Westen vornehmlich als aggressiver Feind der islamischen Kultur dargestellt. Europa kommt vor allem als militärischer und wirtschaftlicher Gegner in den Blick a) bei der Schilderung der Eroberungszüge in der Frühzeit des Islam b) bei der Schilderung der Kreuzfahrerzeit, die sehr ausführlich abgehandelt wird und bei der die blutige Eroberung Jerusalems der unblutigen muslimischen Rückeroberung gegenübergestellt wird, c) bei der Schilderung der Kolonialzeit und der Kämpfe um die Unabhängigkeit. Die Kolonialzeit schließt lückenlos an die Kreuzfahrerzeit an und wird als direkte Fortsetzung der Kreuzzüge mit anderen Mitteln angesehen: Was die Kreuzfahrer militärisch nicht erreichen konnten, versuchen die „modernen Kreuzfahrer“ nun auf dem Umweg über den Wirtschaftskrieg.

Kolonialismus und Ausbeutung werden so zu einer rein westlich-christlichen Angelegenheit, während der Kolonialismus und die Ausbeutung von Ländern durch Araber, Mamelucken und Osmanen verschwiegen werden. Das christliche Abendland wird als nicht religiös geprägt und als die kulturell niedriger stehende Kultur beschrieben, die nur aufgrund der Begegnung mit dem Islam in der Renaissance einen Aufschwung nahm. Deshalb ist es Hauptaufgabe des Staates und jedes Bürgers, sich gegen die Bedrohung von außen zu wehren.

Dass Europa seit dem 19. Jh. auf den Nahen Osten auch einen starken kulturellen Einfluss nahm, dass Europäer maßgeblich zum geistigen, kulturellen, wirtschaftlichen und religiösen Erwachen Ägyptens einen Beitrag leisteten, wird nicht thematisiert. Formen der Zusammenarbeit, die es auf vielen Ebenen mit Europa heute gibt, werden nirgendwo erwähnt. Geschichtliche Entwicklungen in Europa zwischen dem 12. und dem 19. Jh. sind nicht Gegenstand der Geschichtsbücher. Insoweit wird von Europa ein sehr verzerrtes Bild gezeichnet, das den gegenwärtigen Beziehungen nicht entspricht.

Im zweiten Teil des Vortrags werden Vergleiche zur Darstellung Europas in anderen Ländern gezogen. Auffällig ist z. B., dass in den neuen Schulbüchern von Palästina die Kreuzzüge nicht als religiöse Kriege geschildert werden und dass ihnen bei weitem nicht eine solch zentrale Bedeutung zugemessen wird wie in Ägypten. Zudem wird großer Wert auf die Erziehung zur Toleranz aller Religionen und Kulturen gelegt. Hier ist also kein pauschales Feindbild gegenüber Europa festzustellen.

In Geschichtsbüchern in Syrien gibt es hingegen ähnlich wie in Ägypten eine starke Tendenz zur Polarisierung und Polemik. Die militärischen und ökonomischen Auseinandersetzungen in der Antike, im Mittelalter und in der Kolonialzeit werden betont. Der zentrale Feind ist jedoch nicht der Westen bzw. die europäische Mächte, sondern es sind die „Hebräer“ zur Zeit Kanaans, die Zionisten, die Juden und der gegenwärtige Staat Israel, die als Feinde der arabisch-islamischen Welt gekennzeichnet werden und die mit den Kreuzfahrern gleichgesetzt werden. In einigen Kapiteln werden grundlegende sachliche Informationen über geschichtliche Entwicklungen in Europa und auch einige Informationen über Orientalische Christen gegeben.

In den Geschichtsbüchern im Libanon streitet man über die Geschichtsdarstellung in den Schulbüchern seit vielen Jahren. Jede ethnisch-religiöse Gruppe produziert ihre eigenen Geschichtsbücher. Der Versuch einer gemeinsamen Darstellung der Geschichte in einem vereinigten nationalen libanesischen Curriculum ist bisher gescheitert.

In den Geschichtsschulbüchern Algeriens gibt es eine sehr starke Polemik gegen die Kolonialmächte Frankreich und Spanien, die sogar die Polemik in Ägypten übertrifft, andererseits stehen dazu in starkem Gegensatz die sachlichen Informationen über die Refor-mationsbewegung in Europa im Geschichtsbuch der 9. Klasse. Hier werden nüchtern und de-tailliert die religiösen Motive und Biographien von Luther und Calvin beschrieben und die historischen Entwicklungen nachgezeichnet, die zur Gründung der Anglikanischen Kirche führten. Diese Kapitel sind frei von jeglicher Polemik. Als Erzfeinde des Islam werden also in Algerien nicht verallgemeinernd alle europäischen Mächte gesehen, sondern nur die beiden Kolonialmächte Spanien und Frankreich, die eng mit der Römisch-Katholischen Kirche ko-operiert hätten bei ihrer Expansion und Unterdrückung. Gegenüber Nordeuropa und dem e-vangelischen Christentum verschiedener Richtungen scheinen solche Vorbehalte und Stereo-typen nicht vorhanden zu sein.

Bei diesen Vergleichen von Geschichtsbüchern im Nahen Osten fällt auf, dass die Darstellung Europas in der islamisch-arabischen Welt nicht einheitlich ist und dass sich in den Geschichtsbüchern die jeweilige nationale Agenda widerspiegelt.

Am Ende des Vortrags wird kurz auf den Inhalt einer Empfehlung der Arabischen Liga und der UNESCO zur Darstellung Europas in arabischen Schulbüchern und zur Darstellung der islamischen Geschcihte und Kultur in europäischen Schulbüchern hingewiesen.

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Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident Sat, 27 Mar 2010 16:07:29 +0000
Heilige Kriege? Heilige Kriege im alten Israel, Kreuzzugsgedanke in Mittelalter und Gegenwart http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/430 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/430 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Heilige Kriege? Heilige Kriege im alten Israel, Kreuzzugsgedanke in Mittelalter und Gegenwart, Wandel des Dschihad

Referent/in: Gisbert Gemein, Neuss


Abstract

„Jahwe ist ein gewaltiger Held, ein Kriegsheld“ (Ps 24,8). Aus diesem und ähnlichen Zitaten zog Gerhard von Rad den Begriff des Heiligen Krieges im alten Israel.  Die damalige Begeisterung über diese These ist inzwischen einer nüchternen Betrachtung gewichen: Die von Rad als spezifisch altisraeliktisch behaupteten  Elemente der Kriegsführung lassen sich auch in anderen altorientalischen Kriegsüberlieferungen nachweisen. Die Vorstellung, dass Götter überr Sieg und Niederlage entscheiden, ist  geradezu ein Topos für die gesamte Antike. Doch die Makkabäerkriege bringen eine neue Qualität hinsichtlich des Begriffes „heiliger Krieg“, weil sie aus der wahrscheinlich ersten Rel.igionsverfolgung hervorgingen. Neu ist hier die systematische Religionsverfolgung, weil diese vom Grundsatz her in einer polytheistischen Welt her nicht denkbar ist, die sich eher durch Toleranz auszeichnet. Die Heftigkeit und Unbarmherzigkeit dieser Auseinandersetzung bieten ebenso wie die Reaktion der Betroffenen eine neue Qualität. Es ging nicht nur um die Integration der Juden in die hellenistische Welt, es ging in letzter Konsequenz um deren Identität als einziger Gesellschaft mit einem monotheistischen Glauben.

Eine vergleichbare Ausgangslage bot auch der Aufstand unter Bar Kochba als Reaktion auf die Helleninsierungspolitik Hadrians, mehr als der Große Aufstand von 66-70 n.Chr., der auch andere Ursachen hatte. Religion ist Hauptursache, nicht nur Anlass, zusätzlicher Faktor oder Vorwand eines Konflikts. Dieses Phänomen scheint mit dem Monotheismus verbunden, denn es ist später nicht nur im Judentum zu finden, sondern auch im Islam und Christentum.

Das Christentum versteht sich als Friedensreligion, die nicht nur den Nächsten, sondern sogar den Feind zu lieben fordert. Dies stellt den Staatsbürger, der sein Land verteidigen soll, vor grundsätzliche Entscheidungen. Für die frühchrsitlichen Kirchenväter war die Antwort eindeutig: Krieg war Massenmord. Doch nach Konstantin stellte sich die Frage neu. Im Gegensatz zur Ostkirche, die durchgängig eine rigorosere, ablehnendere Haltung einnahm, hatte in der Westkirche Augustinus eingeräumt, dass unter bestimmten Umständen auf Befehl Gottes Kriege geführt werden können. Den nach der Völkerwanderungszeit im Westen entstandenen aristokratischen Militärgesellschaften bot dies die Möglichkeit, ihrem „gewohnten Zeitvertreib“ (Runciman) nachzugehen.

Als Papst Urban II. 1095 zum Kreuzzug aufrief, war dies der Auftakt einer neuen Epoche, deren Definition wie auch zeitliche Begrenzung bis heute strittig ist. Für den 1. Kreuzzug hat sich heute der Begriff „bewaffnete Pilgerschaft“ eingebürgert. Er beschreibt aber bestenfalls die Hauptintentionen der Mehrheit seiner Teilnehmer, wird deren Komplexität und Vielfältigkeit aber kaum gerecht. Einer frühere Geschichtsschreibung hat die religiöse Begeisterung hervorgehoben, ein „Heldenlied der Kreuzzüge“ (Grousset) gezeichnet, eine jüngere die materiellen Interessen hervorgehoben. Schon im Mittelalter wandelt sich der Kreuzzugsbegriff. Unter Kreuzzug werden nicht nur Unternehmen in den Nahen Osten verstanden, sondern ebenso die Reconquista in Spanien oder die Unterwerfung der Pruzzen durch den Deutschen Orden. Kreuzzüge richten sich gegen ketzerische Albigenser wie gegen christliche Stedinger Bauern, die sich dem Feudalisierungsprozeß nicht unterwerfen wollen. Der Kreuzug von 1204 gegen Konstantinopel hat eindeutig poltische Motive, persönlich-weltliche darf man dem Kreuzzug von Papst Bonifaz VIII. vom November 1297 gegen zwei seiner Kardinäle unterstellen, bei dem es um einen Streit über den Kauf von Grundstücken ging.

Schon im Mittelalter wandelt sich das Bild des 1. Kreuzzuges zum Mythos. Dies steht im Gegensatz zu einer heutigen Vorstellung, die in den Kreuzzügen brutale und ausbeuterische Kriege gegen einen kulturell überlegenen Gegner sehen. Diese Bewertung hat eine Vorgeschichte, geht auf eine Auffassung zur Zeit der Aufklärung, als sich Voltaire und Hume ablehnend äußerten, die Historiker Gibbon und Robertson ein eher negatives Urteil fällten . Dagegen sind die Äußerungen des 19. Jhd eher verklärend (Chateaubriand, Mark Twain, Disraeli, die Adaption von Torquato Tasso). Eine politische Instrumentalisierung des Kreuzzugsgedankens erfolgte, als in England und Frankreich als Verbündete einer muslimischen Macht, des Osmanischen Reiches, der Krimkrieg als eine Art Kreuzzug zur Rettung der heiligen Stätten dargestellt wurde.   

Diese politische Instrumentalisierung reicht weit ins 20. Jhd. (englischer Dardanellenfeldzug, Francos „Kreuzzug der Befreiung“, Hitler mit dem „Unternehmen Barbarossa“, Eisenhower mit seinem „Crusade to Europe“). Kennzeichnend für den modernen Kreuzzugsbegriff ist der Verlust an Religiosität mit einer teilweisen Überbetonung des Militärischen bzw. ritterlicher Eigenschaften wie dem Opfersinn für übergeordnete Ziele. Dieser säkularisierte Kreuzzugsbegriff kann daher von unterschiedlichen Weltanschauungen wie Demokratie und Faschismus, selbst vom Maoismus genutzt werden.

Seit der Nachkriegszeit ist ein deutlich verändertes Kreuzzugsbild zu verzeichnen. Heute kommt der Begriff in durchaus friedlichem Gewande daher (als „Kampf gegen Hunger und Armut auf der Welt“) oder hat in der Alltagssprache seine ursprüngliche Bedeutung fast ganz verloren.

Deutlich stärker wirkt die ursprünglich Kreuzzugsidee allerdings im islamischen Raum, in dem die christliche Besetzung Palästinas tiefe Spuren hinterlassen hat. Schon Abdülhamit II. (1876-1909) hatte die Politik der europäischen Mächte als „neue Kreuzzüge“ gekennzeichnet. Durchgängig wird bis heute Saladin als erfolgreicher Kämpfer gegen den Westen dargestellt, in der Regel mit der Aufforderung, es ihm gleich zu tun, wobei wider alle historische Logik Israel als Nachfahre der christlichen Kreuzzfahrerstaaten bezeichnet wird. Auffällig ist, dass der Kreuzzugsbegriff heute im politischen Bereich hauptsächlich von fundamentalistischer Seite benutzt wird. Dies gilt sowohl für die islamistische Seite, die die Haltung des Westens generell als Kreuzzüglertum diffamiert wie auch z.B. für Aktivitäten der rechtsradikalen Militia in  einzelnen Staaten der USA.

Einen nicht so weiten Bedeutungswandel hat der Dschihad-Begriff in der Geschichte gemacht. Er hatte allerdings von Anfang an ein Doppelgesicht, schon im Koran, wo er im friedlichen wie im kriegerischen Sinne einherkommt. Das Wort bedeutet im Arabischen „Anstrengung, Mühe (für die Sache Gottes)“, die im Westen übliche Übersetzung mit „heiliger Krieg“ ist daher philololgisch falsch und kann den Dialog mit Muslimen stören, die ihre Religion ebenfalls als eine Friedensreligion ansehen, allerdings Krieg als eine gegebene Sache ansehen, die aber bestimmten Regeln  unterworfen sein muss. Schon seit der Frühzeit wird zwischen einem „Großen Dschihad“, der zur Überwindung der eigenen schlechten Eigenschaften gekämpft wird, und einem“Kleinen Dschihad“ , der auch als ein bewaffneter Heidenkampf oder zur Verteidigung der muslimischen Glaubensgemeinschaft ausgefochten werden  kann, unterschieden. Wenn heutige NRW-Richtlinien für das Fach „Islamische Unterweisung“ für 4. Grundschulklassen  den Dschihad fordern, meinen sie selbstverständlich den Großen, ähnlich wie die syrischen Religionsbücher in ihm „Arbeitseifer“ verlangen oder Smail Balic „Dschihad als Einsatz für Frieden und Fortschritt“  definiert. Wenn in solchen Erklärungen der „Kleine Dschihad“ gar nicht mehr vorkommt, wird dies der historischen Realität nicht gerecht.

Denn eine politische Instrumentalisierung für kriegerische Auseinandersetzungen hat es immer gegeben, schon zu Zeiten des Propheten in seiner medinensischen Zeit, später im bewaffneten „Heidenkampf“ (nicht gegen Angehörige der „Buchreligionen“), dann seit der Kreuzzzugszeit auch gegen Christen, bald auch gegen muslimische Konkurrenten. Dschihad ist also ein schillernder Begriff. Auch wenn er seit dem Mittelalter mit dem Kreuzzugsbegriff in einem Interdependenzverhältnis steht, wurde er nie wie dieser als ein „proelium sanctum“ verstanden, als ein „heiliger Krieg“, zu dem der Papst wenn auch nicht faktisch, so doch rechtlich bindend aufrufen konnte, während im Dschihad immer die Entscheidung des Einzelnen im Vordergrund stand. Erst auf der Islamischen Gipfelkonferenz von Taif 1981 wird erstmals die Adjektivverbindung „heiliger Dschihad“ benutzt.

Für die klassische muslimische Theologie gehört der Dschihad nicht zum Kernbereich des Glaubens, der durch die 5 Pfeiler gekennzeichnet wird. Was für die übergroße Mehrheit der Muslime, die den Großen Dschihad kämpft, gilt, gilt allerdings nicht für den Islamismus, keine religiöse, sondern eine religiös begründete politische Bewegung, die eine Umkehrung der bisherigen Theologie verursachte. Der indo-pakistanische Denker Maududi sprach vom Dschihad als „vernachlässigter Pflicht“, notwendig als Vorbereitung zur Erfüllung der 5 Pfeiler des Islam. Während bei Maududi Dschihad in bewaffneter wie unbedwaffneter Form durchgeführt werden kann, so dass auch Alte oder Frauern an ihm teilhaben können, ist bei dem Ägypter Qutb eine Militarisierung zu verzeichnen. Beiden gemeinsam ist eine Umkehrung der bisherigen Theologie. Es ist daher nur ein kleiner Schritt zu den modernen Dschihadisten, die den  Dschihad nur als einzige Lebensform gelten lassen.

Während man Maududi und Qutb, für die schiitische Seite Khomeini, noch im weitesten Sinne im Rahmen der traditionellen islamischen Theologie ansehen mag, verläßt diese mit einer regelrechten Umdeutung des Dchihad-Begriffes Omar Abder Rahman (verantwortlich für den ersten Anschlag auf das World Trade Center 1993) in seiner Dissertation, als er die Unterscheidung von Großem und Kleinem Dschihad als verwerfliche Erfindung unter dem Einfluß der Kolonialmächte ablehnte und den Dschihad als militante Aktion lehrte, alle Ungläubigen zur Übernahme des Islam oder zumindest zur Unterwerfung zu bewegen. Diese Ideen wurden nicht nur in der islamistischen Bewegung in Palästina (etwa im „Islamischen Dschihad“) aufgriffen, sie wurden auch weiter ausdifferenziert. Der im arabischen Sender al-Dschazira häufig auftretende „Fertnsehscheich“ al-Qaradawi, ein ägyptischer Muslimbruder, der seine Heimat, nicht mehr betreten darf, rechtfertigt Selbstmordanschläge als höchste Form des Dschihads. 1998 kündigte Bin Laden die Bildung einer Internationalen Islamische Front für einen Dschihad gegen Juden und Kreuzfahrer an. Der Dschihad ist normalerweise an ein bestimmtes Land oder Territorium gebunden. Bin Laden und die anderen Unterzeichner entterritorialisieren den Begriff und weiten ihn auf das gesamte Universum aus, ein klarer Bruch mit der Tradition, für die allerdings Khomeini mit seiner Fatwa gegen Salman Rusdie als Vorbild gelten kann.

Man wird den modernen Dschihadismus eher mit Terrorismus als einer religiösen Bewegung gleichsetzen. Seine theologischen Begründungen haben ihn weit von der klassischen islamischen Theologike entfernt. Die geistige Vaterschaft Qutbs ist weiterhin wirksam, wenn auch in verflachter Form. Die Grenzen zum Banditentum sind fließend. Es geht nicht mehr um die Durchsetzung einer religiösen Idee, es geht um den terroristischen Kampf  gegen die nicht-islamische Welt, es geht um eine kampfbetonte Lebensform, die im Selbstmordattentat die höchste Form der Vollendung des Menschseins sieht.

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Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident Sat, 27 Mar 2010 16:09:28 +0000
Kulturbegegnungen im 18. und 19. Jahrhundert http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/431 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/431 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident
Date: 29.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Kulturbegegnungen im 18. und 19. Jahrhundert

Referent/in: Roland Löffler, Bad Homburg


Abstract

Es gehört deshalb zu den interessantesten Entwicklungen der letzten Jahre, dass die Beschäftigung mit den religiösen Phänomenen des 19. und 20. Jahrhunderts im Kontext der Aufwertung der Kulturgeschichte eine unerwartete Renaissance erlebt. Dies gilt vor allem für den Katholizismus, den Protestantismus und das Judentum des Deutschen Kaiserreichs und sogar für die lange Zeit lediglich als Nebenprodukt des Imperialismus behandelte Missionsgeschichte, die von Allgemeinhistorikern, Volkskundlern und Sozialwissenschaftlern aufgrund ihrer Bedeutung für den Kulturtransfer langsam wiederentdeckt wird. Im Kontext des kulturhistorischen Diskurses könnte etwa die religionshistorische Palästina-Forschung zeigen, welche Formen von Kulturkontakt und Kulturkonflikt, welche faszinierenden und komplexen Wechselwirkungen zwischen Peripherie und Zentrum, zwischen Einheimischen und westlichen Siedlern in Palästina existierten.

Auffallend ist allerdings, dass die bisherige religionshistorische Palästina-Forschung ihre Ergebnisse selten in größere theoretisch-historiographische Bezüge eingebettet hat. Der technologische, wissenschaftliche und kirchlich-kulturelle Transfer von Westeuropa nach Palästina durch die christlichen Organisationen wurde bisher oft mit Hilfe eines funktionalen, aber oftmals nicht eingehend reflektierten Modernisierungstheorems analysiert. Die Einbettung in größere transnationale – nicht ausschließlich außenpolitische – Veränderungsprozesse fehlte häufig ebenso wie die Integration in den sozial-, kirchen- oder kulturhistorischen Diskurs.

Es muß deshalb versucht werden, mit Hilfe der Milieutheorie und der Mentalitätsgeschichte, wie sie von Olaf Blaschke und Frank-Michael Kuhlemann weiterentwickelt wurden, das deutsch-evangelische Palästina-Engagement als ein Segment der Formierungsprozesse des deutschen Protestantismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu erklären. Der Mentalitätsgeschichte und der Milieutheorie geht es im Kontext der Kirchengeschichte darum, unausgesprochene oder auch reflektierte theologische, spirituelle, kulturelle und politische (Dis)Positionen sowie die daraus resultierenden Vergemeinschaftungsprozesse nachzuzeichnen. Ich konzentriere mich aufgrund der Komplexität des Sachverhaltes auf den deutschen Protestantismus, der in letzter Zeit verstärkt in den Fokus der Forschung geriet Dazu trug auch die Herausbildung kirchlicher Zweitstrukturen durch den sogenannten Verbandsprotestantismus. Zu diesen kirchennahen und dennoch betont eigenständigen Vereinen zählten Großverbände wie das Gustav-Adolf-Werk, der Evangelische Bund, die Einrichtungen der „Inneren Mission“, aber auch die Missionsgesellschaften, in denen auch das deutsche Palästina-Engagement zu verorten ist. Die Forschung hat die Missionen trotz ihrer Bedeutung für die protestantischen Milieubildungsprozesse bisher vernachlässigt. Mit Hilfe der hier vorgestellten Überlegungen soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden.

Gerade die Blüte des Verbandsprotestantismus ist ein Indiz dafür, dass sich im Blick auf das 19. Jahrhundert nicht einfach von einer steten Entchristlichung der westlichen Gesellschaften und von einem Niedergang des Protestantismus sprechen lässt. Das Ergebnis ist vielmehr ambivalent. Die Religion befindet sich seit etwa 200 Jahren in einer Relevanzkrise, erlebte im Modernisierungsprozess aber auch Renaissancen, Transformationen, Neubestimmungen ihrer zentralen Glaubensaussagen und ihrer sozialen Formen. Der Säkularisierungsprozess muss deshalb wie der Modernisierungsprozess als janusköpfiges Phänomen verstanden werden. Zu diesem Komplex wird hier auch das dynamische und breitenwirksame protestantische Palästina-Engagement gezählt. Bevor im Folgenden gezeigt wird, dass die Palästina-Missionen einen Beitrag zur Stabilisierung eines an Mission interessierten, religiös wie politisch konservativen, protestantischen Teil-Milieus in Deutschland leisteten, soll zunächst kurz in die Diskussion zu Mentalitätsgeschichte und Milieutheorie eingeführt werden.

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Kulturen im Konflikt? Zur Begegnung von Orient und Okzident Sat, 27 Mar 2010 16:11:43 +0000
Übertragung eines Modells für historisch-politische Urteilsbildung auf den Deutschunterricht http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/619 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/619 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen
Date: 30.09.2010
Time: 15.15 h - 18.00 h
Description:

Übertragung eines Modells für historisch-politische Urteilsbildung auf den Deutschunterricht – notwendig und machbar?

Referent/in: Deborah Mohr, Köln


Abstract

Der Blick in die Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) für den Mittleren Schulabschluss und das Abitur im Fach Deutsch zeigen, dass auch in dieser Domäne das Urteilen die höchste Anforderung an den Lernenden stellt und demnach auch im Deutschunterricht die Urteilkompetenz der Schülerinnen und Schüler geschult werden muss. Dem steht gegenüber, dass es in der Deutschdidaktik bisher kaum geeignete Modelle oder Konzepte gibt, die die Lernenden befähigen, strukturierte und rational begründete Urteile zu fällen.

Davon ausgehend werden in dem Vortrag Möglichkeiten aufgezeigt, in welcher Weise das für den Geschichts- und Politikunterricht konzipierte Modell der Urteilsbildung von Kayser und Hagemann auch für ein literarisches Thema im Deutschunterricht genutzt werden kann. Dabei soll deutlich werden, dass das Modell eine praktikable Möglichkeit bietet, um Urteilsprozesse auch im Deutschunterricht zu strukturieren und dadurch besser handhabbar zu machen.

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Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen Wed, 09 Jun 2010 06:17:19 +0000
Urteilskompetenz versus Kompetenz zur Werturteilsbildung http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/502 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/502 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen
Date: 30.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Urteilskompetenz versus Kompetenz zur Werturteilsbildung

Referent/in: Peter Schulz-Hageleit, Berlin


Abstract

Der Vortrag geht einleitend kurz auf einige Begriffe ein (Domäne, Grenzüberschreitung, Kompetenz, Urteil), die im gegenwärtigen Theoriediskurs eine zentrale Rolle spielen. Werturteile werden vom Autor mit der Idee des menschlichen Fortschritts verbunden, über die eine mit Unterrichtsbeispielen versehene Publikation vorliegt. Der Vortrag erörtert sodann die besondere Problematik von Werturteilen am historischen Inhaltsbeispiel Kaiser Konstantins (Kaiser 306-337), über den die Quellen äußerst widersprüchlich berichten, so dass eine umstandslose Urteilsbildung im Unterricht schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist. Es kommt, so wird die Argumentation lauten, auf die Referenzrahmen an, von denen aus das Urteil gefällt wird. Der lebensweltlich-persönliche Standort und das durch Forschung erarbeitete Wissen über Fakten und „Maßstäbe“ der Zeit stehen in einem dialektischen Wechselverhältnis, das nicht zugunsten einer Seite aufgelöst werden sollte. Urteilsbildung (als unabschließbarer Prozess) und Urteilskompetenz (als Ergebnis und individuell verfügbares Vermögen) halten sich didaktisch die Waage.

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Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen Sat, 27 Mar 2010 20:43:39 +0000
Kompetenzorientierte Benotung im Geschichts- und Politikunterricht http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/503 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/503 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen
Date: 30.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Kompetenzorientierte Benotung im Geschichts- und Politikunterricht - umsetzbar?

Referent/in: Ulrich Hagemann


Abstract

Kompetenzen, Standards, Niveaukonkretisierungen – die Neuausrichtung in Bildungspolitik und Bildungspraxis hat nichts daran geändert, dass Lehrerinnen und Lehrer Noten verteilen müssen. Für Klassenarbeiten und Klausuren bieten Fachbriefe und Handreichungen Hilfen an, für den Bereich der mündlichen Notengebung jedoch – ohnehin ein Problemfeld, wenn es um transparente und allgemein nachvollziehbare Kriterien geht – fehlt eine solche Hilfestellung.

Davon ausgehend befasst sich der Vortrag mit der Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer in den Fächern Geschichte und Politik bei der mündlichen Benotung (bzw. bei der Bewertung im Allgemeinen Teil der Oberstufe) kompetenzorientiert vorgehen können. Zu diesem Zwecke werden zuerst Vorgaben in bundeseinheitlichen Vorschriften und (exemplarisch konkretisierend) für das Land Berlin dargelegt. Anschließend werden die beschriebenen Vorgaben mit Anforderungen an ein transparentes, formalisiertes Diagnoseraster verbunden. Schließlich wird eine mögliche Diagnosepraxis für die Fächer Geschichte und Politik umrissen, indem die fachspezifischen Vorgaben mit den Anforderungen an ein Diagnoseraster und an einen kompetenzorientierten Unterricht verbunden werden.

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Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen Sat, 27 Mar 2010 20:46:18 +0000
Kompetenzorientierung in Aufgabenformaten der Fächer Geschichte und Politik http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/504 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/504 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen
Date: 30.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Kompetenzorientierte Prüfungs- und Aufgabenformen im Geschichts- und Politikunterricht – eine notwendige und sinnvolle Entwicklung?

Referent/in: Jörg Ziegenhagen


Abstract

Der Paradigmenwechsel hin zum kompetenzorientierten Unterricht hat seinen Niederschlag auch in veränderten Aufgaben- und Prüfungsformaten gefunden, die in den Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) der KMK festgelegt wurden. Hier werden zwar Hinweise in formaler Hinsicht gegeben, allerdings bleibt offen, welche Konsequenzen sich für die konkrete Formulierung von kompetenzorientierten Aufgaben ergeben und welche Auffassung von Offenheit mit den intendierten Lernstrukturen – gerade mit Blick auf Bildungsstandards – verbunden ist.  Das Referat versucht in diesem Spannungsverhältnis praxisbezogene Lösungsansätze zu entwickeln.

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Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen Sat, 27 Mar 2010 20:48:51 +0000
Förderung von historisch-politischer Urteilskompetenz durch ein didaktisch-theoretisches Modell http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/505 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/505 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen
Date: 30.09.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Förderung von historisch-politischer Urteilskompetenz durch ein didaktisch-theoretisches Modell – Möglichkeiten und Grenzen

Referent/in: Jörg Kayser


Abstract

Im Jahre 2005 haben Jörg Kayser und Ulrich Hagemann auf der Grundlage der vorliegenden fachdidaktischen Literatur im Fachseminar ein Modell zur Urteilsbildung im Geschichts- und Politikunterricht vorgelegt. Dieser Vortag widmet sich der Frage, inwieweit mit diesem didaktisch-theoretischen Modell in der Unterrichtspraxis Urteilskompetenz der Lernenden gefördert werden kann. Grundlage ist eine Untersuchung von Prüfungsarbeiten zur Zweiten Staatsprüfung in den Fächern Geschichte, Sozialkunde und Politik.
Die Entwicklung von historisch-politischer Urteilskompetenz soll durch den Einsatz des Modells zur Urteilsbildung gefördert werden. Im Zuge der Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit das Modell zu diesem Kompetenzentwicklungsprozess beiträgt.

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Historische Urteilskompetenz im Rahmen von Bildungsstandards – Möglichkeiten und Grenzen Sat, 27 Mar 2010 20:50:06 +0000
Gobal icons. Der Holocaust als visueller Referenzrahmen im Islamismus http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/577 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/577 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien
Date: 01.10.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Gobal icons. Der Holocaust als visueller Referenzrahmen im Islamismus

Referent/in: Christoph Hamann, Ludwigsfelde


 Abstract

Globalisierungsprozesse lassen weltweit nicht nur Kapital nach Rendite oder Menschen nach Arbeitsplätzen suchen. Auch Bildmotive wandern. Sie suchen zwar nicht, aber werden im weltweiten Datenstrom gefunden und finden Anschluss in neuen kulturellen Haushalten. Günstige Voraussetzungen für Inkorporation von globals icons sind deren ikonisches Potential wie die Polysemie des Bildes schlechthin. Untersucht wird Nutzung solcher globalen „Wanderbilder“ des Holocaust durch die islamistische Bildpublizistik und die damit verbundene Bildpolitik. Diese verstrickt sich in Aporien. Der islamische Fundamentalismus nutzt einerseits den Holocaust als dekontextualisierte „universell gültige Moral“ (Levy / Snaider), während er ihn andererseits als historische Tatsache leugnet.

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Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien Mon, 29 Mar 2010 15:01:08 +0000
Unheimliche Gäste? Visuelle Bedrohungsmetaphorik in deutschen Massenmedien http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/578 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/578 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien
Date: 01.10.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Unheimliche Gäste? Visuelle Bedrohungsmetaphorik in deutschen Massenmedien

Referent/in: Sabine Schiffer


Abstract

„Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ - Ludwig Wittgenstein
 Worte geraten schnell zum Skandalon. Hätte Thilo Sarrazin seine als fremdenfeindlich geschmähten Äußerungen in eine Fotoserie gegossen, so wäre ihm wohl beifälliges Nicken zuteil geworden. Scheinen doch Bilder – fotografierte zumal – evident zu sein, Wahrheit zu verbürgen: War doch das, was sie zeigen, im Moment der Aufnahme „der Fall“. Ihr gleichwohl inszenatorischer Charakter enthüllt sich, wenn man sie als „visuelle Diskurse“ synchron analysiert und diachron verknüpft. Dann zeigt sich, dass Feindbilder gemacht sind, dass sie durch kulturspezifische Auswahlmechanismen der Wiederholung und Variation soziale Realität nicht passiv abbilden, sondern als Artefakte von Anfang an produzieren.
Die Verortung von Bildern in unserem kollektiven Bildergedächtnis ist genuin bestimmt durch ihren gesellschaftlichen Gebrauch und Missbrauch. Islambilder in westlichen Massenmedien sind dafür symptomatisch.

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Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien Mon, 29 Mar 2010 15:02:30 +0000
Zwischen spannender Unterhaltung und rationaler Auseinandersetzung? http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/579 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/579 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien
Date: 01.10.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

Zwischen spannender Unterhaltung und rationaler Auseinandersetzung? Populär(wissenschaftlich)e Geschichtsmagazine bebildern das Thema „Islam“

Referent/in: Jutta Schumann, Augsburg


Abstract

Bilder sind für populär(wissenschaftlich)e Geschichtsmagazine ein wesentlicher Faktor des Verkaufserfolges und können in ihrem Einfluss auf Geschichtsbewusstsein und Erinnerungskultur kaum überschätzt werden. Daher werden die aktuellen Tendenzen des Bildmaterials zum Islam in den führenden deutschen Geschichtsmagazinen „GEO Epoche“, „Damals“, P.M History und „G Geschichte“ untersucht und in diachroner Perspektive daraufhin analysiert, ob und welche Zäsuren sich gegebenenfalls im Bildgebrauch feststellen lassen. Das Augenmerk richtet sich aber besonders auch auf die Verschiedenheit der vier Zeitschriften im Hinblick auf deren unterschiedliches Verhältnis zur wissenschaftstypischen Rationalität im Umgang mit Geschichte, was die Frage aufwirft, ob sich das charakteristische „Geschichts-„ und „Wissenschaftsverständnis“ des jeweiligen Organs in spezifischen Merkmalen der Bildpräsentation niederschlägt.

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Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien Mon, 29 Mar 2010 15:04:07 +0000
Unterschiedliche Sichtweisen – gemeinsame Bilder? „Islambilder“ http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/580 http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/vortragsuebersicht/details/580 Venue: Geschichtsdidaktik /
Category: Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien
Date: 01.10.2010
Time: 09.15 h - 13.00 h
Description:

 Unterschiedliche Sichtweisen – gemeinsame Bilder? „Islambilder“ in europäischen Schulgeschichtsbüchern

Referent/in: Michael Wobring, Augsburg


Abstract

Historisches und modernes Bildmaterial aus unterschiedlichsten Entstehungs- und Bedeutungszusammenhängen wird im Schulbuch neu arrangiert und für Lehrkräfte und Jugendliche in scheinbar verbindliche Deutungsmuster gestellt, so auch die Bilddokumente zum Thema „Islam“. Zum einen untersucht der Beitrag in diachroner und synchroner Perspektive Merkmale und Trends der visuellen Aufbereitung des Themas „Islam“ in deutschen Schulgeschichtsbüchern (Bayern, NRW) im Zusammenhang mit dem Wandel sowohl der Schulbuchkultur als auch der öffentlichen Wahrnehmung des Islam.
Dabei fragt er nicht nur nach Spezifika der Bildsprache, sondern auch danach, welche historischen Sachverhalte, die islamische Bevölkerungsgruppen betreffen, unter die Kategorie „Islam“ subsumiert werden und wo eine sachgerechte Zuordnung unterbleibt.
Zum anderen werden die deutschen Befunde mit den Bildern zum Islam in aktuellen spanischen und französischen Lehrwerken unter der Fragestellung analysiert, ob sich die visuelle Präsentation anders darstellt, erstens wenn der Islam nicht als Bedrohung, sondern als kulturelle Grundlage der Gegenwart konfiguriert wird (z.B. Spanien) und zweitens wenn das Verhältnis zum Islam von einem bis heute noch nicht vollständig bewältigten Verhältnis zur Kolonialgeschichte geprägt ist (z.B. Frankreich).

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Ansichts-Sachen. Fremd- und Selbstwahrnehmung des „Islam“ in Bildmedien Mon, 29 Mar 2010 15:05:40 +0000