Sektionsübersicht Herzlich willkommen auf der Homepage des 48. Deutschen Historikertages http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/sektionsuebersicht/categoryevents/67 2011-10-28T13:25:46Z Joomla! 1.5 - Open Source Content Management Blutige Ursprünge. Das Bürgerkriegsnarrativ und die Formierung der römischen Alleinherrschaft 2010-03-26T13:15:11Z 2010-03-26T13:15:11Z http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/sektionsuebersicht/details/299 Title: Blutige Ursprünge. Das Bürgerkriegsnarrativ und die Formierung der römischen Alleinherrschaft<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Blutige Ursprünge. Das Bürgerkriegsnarrativ und die Formierung der römischen Alleinherrschaft</b></p><p>Referent/in: Ulrich Gotter</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Die Brutalität und transgressive Qualität der Geschichten, die über die römischen Bürger-kriege kursierten, war ohne Parallele in der römischen Erinnerungskultur. Auch Jahrzehnte, ja Jahrhunderte nach dem blutigen Geschehen blieben die Ereignisse memorial präsent. Die Erklärung dafür soll in der privilegierten Verbindung zwischen Alleinherrschaft in Rom und innerem Krieg gesucht werden. Denn das neue politische System in Rom, der augusteische Prinzipat, war zuallererst das Produkt eines zwanzigjährigen Bürgerkrieges und musste sich diesem blutigen Ursprung auch diskursiv stellen. In dieser Konstellation entwickelt das brutale Narrativ der Bürgerkriege eine durchaus ambivalente Semantik. Auf der einen Seite beruhte die vom neuen Herrscher reklamierte auctoritas zu einem ganz wesentlichen Teil auf seinem Verdienst, den Bürgerkrieg beendet zu haben. Auf der anderen Seite aber war der Bürgerkrieg das Instrument zum Untergang der alten Ordnung und zur Ausrottung der traditionellen Führungsschicht gewesen – und Caesar und Augustus waren nicht nur Teilnehmer, sondern – als Sieger – auch die unmittelbaren Profiteure dieses illegitimen Blutvergießens. In diesem Sinne soll die demonstrative Erinnerung an den inneren Krieg und insbesondere die narrative Brutalisierung des Geschehens als ein immer wieder aktualisierbares Medium interpretiert werden, zeitgenössische Herrschaftsstrukturen infragezustellen bzw. zu denunzieren.<br /></p> Title: Blutige Ursprünge. Das Bürgerkriegsnarrativ und die Formierung der römischen Alleinherrschaft<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Blutige Ursprünge. Das Bürgerkriegsnarrativ und die Formierung der römischen Alleinherrschaft</b></p><p>Referent/in: Ulrich Gotter</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Die Brutalität und transgressive Qualität der Geschichten, die über die römischen Bürger-kriege kursierten, war ohne Parallele in der römischen Erinnerungskultur. Auch Jahrzehnte, ja Jahrhunderte nach dem blutigen Geschehen blieben die Ereignisse memorial präsent. Die Erklärung dafür soll in der privilegierten Verbindung zwischen Alleinherrschaft in Rom und innerem Krieg gesucht werden. Denn das neue politische System in Rom, der augusteische Prinzipat, war zuallererst das Produkt eines zwanzigjährigen Bürgerkrieges und musste sich diesem blutigen Ursprung auch diskursiv stellen. In dieser Konstellation entwickelt das brutale Narrativ der Bürgerkriege eine durchaus ambivalente Semantik. Auf der einen Seite beruhte die vom neuen Herrscher reklamierte auctoritas zu einem ganz wesentlichen Teil auf seinem Verdienst, den Bürgerkrieg beendet zu haben. Auf der anderen Seite aber war der Bürgerkrieg das Instrument zum Untergang der alten Ordnung und zur Ausrottung der traditionellen Führungsschicht gewesen – und Caesar und Augustus waren nicht nur Teilnehmer, sondern – als Sieger – auch die unmittelbaren Profiteure dieses illegitimen Blutvergießens. In diesem Sinne soll die demonstrative Erinnerung an den inneren Krieg und insbesondere die narrative Brutalisierung des Geschehens als ein immer wieder aktualisierbares Medium interpretiert werden, zeitgenössische Herrschaftsstrukturen infragezustellen bzw. zu denunzieren.<br /></p> Ambivalente Siege. Der Umgang mit dem Sieg im Bürgerkieg im langen dritten Jahrhundert 2010-03-26T13:18:43Z 2010-03-26T13:18:43Z http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/sektionsuebersicht/details/300 Title: Ambivalente Siege. Der Umgang mit dem Sieg im Bürgerkieg im langen dritten Jahrhundert<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Ambivalente Siege. Der Umgang mit dem Sieg im Bürgerkieg im langen dritten Jahrhundert</b></p><p>Referent/in: Matthias Haake, Münster</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Das lange dritte Jahrhundert zwischen der Ausrufung des Septimius Severus zum Kaiser durch Legionen an der Donau im Jahre 193 und Diokletians sowie Maximians Rücktritt von der Herrschaft im Jahre 305 in Nikomedia bzw. Mailand ist geprägt durch eine große Dichte an Usurpationen und von vielfach damit einhergehenden Bürgerkriegen. Sowohl Usurpationen wie auch Bürgerkriege erforderten seitens der Sieger einen besonderen kommunikativen Aufwand, um einen Konsens innerhalb des Reiches herzustellen. Ist kaiserliche Herrschaft im Imperium Romanum grundsätzlich als prekär zu erachten, so gilt für das lange dritte Jahrhundert in besonderem Maße, dass die Kaiser unter einem nahezu permanenten Legitimationsdefizit litten. Verschiedene, partiell einander verstärkende strukturelle wie kontingente Faktoren lassen sich als Ursachen für diesen Umstand ausmachen. Dabei handelt es sich unter anderem um die beinahe andauernde Gefährdung der Grenzen des Imperium Romanum an Rhein, Donau und Euphrat, die Partikularisierung des Reiches als Handlungsraum sowie Veränderungen innerhalb des Kommunikations- und Interaktionsgeflechtes des Kaisers mit den für seine Herrschaft zentralen Gruppierungen (Heer, Senat, plebs Romana, Provinziale). Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen soll der Frage nach dem Umgang mit dem Sieg in Bürgerkriegen im dritten Jahrhundert nachgegangen werden. Dabei sollen zwei Seiten in den Blick genommen werden: die siegreichen Kaiser wie auch die Produzenten literarischer Deutungsmuster.<br /></p> Title: Ambivalente Siege. Der Umgang mit dem Sieg im Bürgerkieg im langen dritten Jahrhundert<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Ambivalente Siege. Der Umgang mit dem Sieg im Bürgerkieg im langen dritten Jahrhundert</b></p><p>Referent/in: Matthias Haake, Münster</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Das lange dritte Jahrhundert zwischen der Ausrufung des Septimius Severus zum Kaiser durch Legionen an der Donau im Jahre 193 und Diokletians sowie Maximians Rücktritt von der Herrschaft im Jahre 305 in Nikomedia bzw. Mailand ist geprägt durch eine große Dichte an Usurpationen und von vielfach damit einhergehenden Bürgerkriegen. Sowohl Usurpationen wie auch Bürgerkriege erforderten seitens der Sieger einen besonderen kommunikativen Aufwand, um einen Konsens innerhalb des Reiches herzustellen. Ist kaiserliche Herrschaft im Imperium Romanum grundsätzlich als prekär zu erachten, so gilt für das lange dritte Jahrhundert in besonderem Maße, dass die Kaiser unter einem nahezu permanenten Legitimationsdefizit litten. Verschiedene, partiell einander verstärkende strukturelle wie kontingente Faktoren lassen sich als Ursachen für diesen Umstand ausmachen. Dabei handelt es sich unter anderem um die beinahe andauernde Gefährdung der Grenzen des Imperium Romanum an Rhein, Donau und Euphrat, die Partikularisierung des Reiches als Handlungsraum sowie Veränderungen innerhalb des Kommunikations- und Interaktionsgeflechtes des Kaisers mit den für seine Herrschaft zentralen Gruppierungen (Heer, Senat, plebs Romana, Provinziale). Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen soll der Frage nach dem Umgang mit dem Sieg in Bürgerkriegen im dritten Jahrhundert nachgegangen werden. Dabei sollen zwei Seiten in den Blick genommen werden: die siegreichen Kaiser wie auch die Produzenten literarischer Deutungsmuster.<br /></p> Herrschaftsteilung und Bürgerkrieg 2010-03-26T13:30:08Z 2010-03-26T13:30:08Z http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/sektionsuebersicht/details/301 Title: Herrschaftsteilung und Bürgerkrieg<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Herrschaftsteilung und Bürgerkrieg. Die Entgrenzung der victoria civilis zwischen Prinzipat und Spätantike</b></p><p>Referent/in: Johannes Wienand, Heidelberg</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Im frühen vierten Jahrhundert wurden die Axiome triumphaler Herrschaft mit nachhaltiger Wirkung rekonfiguriert: Konstantin setzte nach seinem Sieg über den Bürgerkriegsgegner Maxentius erstmals und auf umfassende Weise Topoi, die zuvor der Inszenierung externer Siege vorbehalten waren, für die Ausgestaltung einer victoria civilis ein. Im politisch-militärischen Spannungsfeld der untergehenden Tetrarchie gelang es Konstantin auf diese Weise, einen prekären Sieg über einen Bürgerkriegsgegner mit den großen Siegen römischer Feldherrn über äußere Feinde gleichzusetzen und das entsprechende Prestige für die Legitimierung und Integration seiner Herrschaft nutzbar zu machen. Mit der selbstbewussten Inszenierung der victoria civilis formulierte Konstantin eine prägnante Antwort auf die drängenden Fragen nach seiner Führungsstärke, seinen militärischen Fähigkeiten und nach seinem strategischen Geschick. Der charismatische Bürgerkriegssieger wurde dabei zur wirkmächtigen Chiffre eines neuen Verständnisses kaiserlicher Sieghaftigkeit und veränderte nachhaltig die Modi kaiserlicher Herrschaftsepräsentation im spätrömischen Imperium Romanum. Dieser Tabubruch und seine Folgen für die Inszenierung kaiserlicher Sieghaftigkeit im spätrömischen Reich fanden bislang kaum Beachtung. Wo Konstantins Sieg an der Milvischen Brücke Gegenstand historischer Forschung war, richtete sich das Interesse meist auf die so genannte „konstantinische Wende“, die mit Konstantins Wahl des christlichen Gottes als Schutzgottheit für den Italienfeldzug eingeleitet wurde. Der Sieg über Maxentius vor den Toren Roms brachte jedoch nicht nur für die religiöse Konfiguration des Imperiums, sondern auch für die Stellung des Bürgerkriegs im Gesamtgefüge römischer Herrschaftsre-präsentation nachhaltige Veränderungen mit sich. <br /></p> Title: Herrschaftsteilung und Bürgerkrieg<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Herrschaftsteilung und Bürgerkrieg. Die Entgrenzung der victoria civilis zwischen Prinzipat und Spätantike</b></p><p>Referent/in: Johannes Wienand, Heidelberg</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Im frühen vierten Jahrhundert wurden die Axiome triumphaler Herrschaft mit nachhaltiger Wirkung rekonfiguriert: Konstantin setzte nach seinem Sieg über den Bürgerkriegsgegner Maxentius erstmals und auf umfassende Weise Topoi, die zuvor der Inszenierung externer Siege vorbehalten waren, für die Ausgestaltung einer victoria civilis ein. Im politisch-militärischen Spannungsfeld der untergehenden Tetrarchie gelang es Konstantin auf diese Weise, einen prekären Sieg über einen Bürgerkriegsgegner mit den großen Siegen römischer Feldherrn über äußere Feinde gleichzusetzen und das entsprechende Prestige für die Legitimierung und Integration seiner Herrschaft nutzbar zu machen. Mit der selbstbewussten Inszenierung der victoria civilis formulierte Konstantin eine prägnante Antwort auf die drängenden Fragen nach seiner Führungsstärke, seinen militärischen Fähigkeiten und nach seinem strategischen Geschick. Der charismatische Bürgerkriegssieger wurde dabei zur wirkmächtigen Chiffre eines neuen Verständnisses kaiserlicher Sieghaftigkeit und veränderte nachhaltig die Modi kaiserlicher Herrschaftsepräsentation im spätrömischen Imperium Romanum. Dieser Tabubruch und seine Folgen für die Inszenierung kaiserlicher Sieghaftigkeit im spätrömischen Reich fanden bislang kaum Beachtung. Wo Konstantins Sieg an der Milvischen Brücke Gegenstand historischer Forschung war, richtete sich das Interesse meist auf die so genannte „konstantinische Wende“, die mit Konstantins Wahl des christlichen Gottes als Schutzgottheit für den Italienfeldzug eingeleitet wurde. Der Sieg über Maxentius vor den Toren Roms brachte jedoch nicht nur für die religiöse Konfiguration des Imperiums, sondern auch für die Stellung des Bürgerkriegs im Gesamtgefüge römischer Herrschaftsre-präsentation nachhaltige Veränderungen mit sich. <br /></p> Der Bürgerkrieg und das christliche Imperium 2010-03-26T13:32:09Z 2010-03-26T13:32:09Z http://www.historikertag.de/Berlin2010/index.php/wissenschaftliches-programm/sektionsuebersicht/details/302 Title: Der Bürgerkrieg und das christliche Imperium<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Der Bürgerkrieg und das christliche Imperium</b></p><p>Referent/in: Hartmut Leppin, Frankfurt/M.</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Konstantin hat das ideelle Fundament römischer Herrschaft für Aushandlungsprozesse geöffnet, die langfristig die Optionen der Integration monarchischer Herrschaft im Imperium Romanum grundlegend verändern sollten. Dabei wirkte die Christianisierung der römischen Monarchie massiv auch auf den Umgang des Kaisers mit Krieg und Sieg zurück. Der Triumphzug wurde von paganen Kulthandlungen entkoppelt, neue christliche Siegeszeichen und Gebete wurden zur Repräsentation des Herrschers als militärischer Führer eingeführt und die militärischen Konflikte wurden in zunehmendem Maße mit christlichen Deutungsmustern erfasst. Ein Aspekt, der dabei bisher nicht systematisch untersucht wurde, ist die Art und Weise, in der die Christianisierung auf die Rolle von Bürgerkriegen für die Ausbildung pro- und antimonarchischer Diskurse zurückwirkte und so auch die Modi von Stabilisierung und Destabilisierung der römischen Monarchie beeinflusste. Speziell die Behandlung der Soldaten unterlegener Bürgerkriegsparteien wirft ein deutliches Schlaglicht auf die Wechselwirkung zwischen religiösem Wandel einerseits und dem Umgang mit Bürgerkriegssiegen andererseits. Anhand dreier Beispiele (die Behandlung der Anhänger des Magnentius durch Constantius II. 352/3, der Unterstützer des Procopius durch Valens 366 und der Männer des Maximus durch Theodosius d. Gr. 388) soll die Praxis der Amnestie in den Blick genommen werden, durch welche die transgressive Qualität der Bürgerkriegshandlungen diskursiv und praxeologisch abgefedert werden sollte. Die Christianisierung des Kai-sertums führte hier zu einer signifikanten semantischen Recodierung, die Rückschlüsse auf den religiös bedingten Wandel des Umgangs mit Bürgerkriegssiegen im christlichen Imperium erlaubt.<br /></p> Title: Der Bürgerkrieg und das christliche Imperium<br />Venue: Alte Geschichte / <br />Category: Prekäre Siege. Die römische Monarchie und der Bürgerkrieg<br />Date: 29.09.2010<br />Time: 09.15 h - 13.00 h<br />Description: <p><b>Der Bürgerkrieg und das christliche Imperium</b></p><p>Referent/in: Hartmut Leppin, Frankfurt/M.</p><p><b><br /></b></p><p><b>Abstract</b><br /></p><p>Konstantin hat das ideelle Fundament römischer Herrschaft für Aushandlungsprozesse geöffnet, die langfristig die Optionen der Integration monarchischer Herrschaft im Imperium Romanum grundlegend verändern sollten. Dabei wirkte die Christianisierung der römischen Monarchie massiv auch auf den Umgang des Kaisers mit Krieg und Sieg zurück. Der Triumphzug wurde von paganen Kulthandlungen entkoppelt, neue christliche Siegeszeichen und Gebete wurden zur Repräsentation des Herrschers als militärischer Führer eingeführt und die militärischen Konflikte wurden in zunehmendem Maße mit christlichen Deutungsmustern erfasst. Ein Aspekt, der dabei bisher nicht systematisch untersucht wurde, ist die Art und Weise, in der die Christianisierung auf die Rolle von Bürgerkriegen für die Ausbildung pro- und antimonarchischer Diskurse zurückwirkte und so auch die Modi von Stabilisierung und Destabilisierung der römischen Monarchie beeinflusste. Speziell die Behandlung der Soldaten unterlegener Bürgerkriegsparteien wirft ein deutliches Schlaglicht auf die Wechselwirkung zwischen religiösem Wandel einerseits und dem Umgang mit Bürgerkriegssiegen andererseits. Anhand dreier Beispiele (die Behandlung der Anhänger des Magnentius durch Constantius II. 352/3, der Unterstützer des Procopius durch Valens 366 und der Männer des Maximus durch Theodosius d. Gr. 388) soll die Praxis der Amnestie in den Blick genommen werden, durch welche die transgressive Qualität der Bürgerkriegshandlungen diskursiv und praxeologisch abgefedert werden sollte. Die Christianisierung des Kai-sertums führte hier zu einer signifikanten semantischen Recodierung, die Rückschlüsse auf den religiös bedingten Wandel des Umgangs mit Bürgerkriegssiegen im christlichen Imperium erlaubt.<br /></p>