Margrit Pernau erhält Habilitationspreis

Die Historikerin Margrit Pernau erhält den mit 6.000 Euro dotierten Habilitationspreis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Der Preis wird ihr für ihr Buch „Bürger mit Turban, Muslime in Delhi im 19. Jahrhundert“ zugesprochen, das im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist. In ihrem Buch beschäftigt sich Margrit Pernau mit dem muslimischen Bürgertum im Indien des 19. Jahrhunderts. Sie greift Fragen hinsichtlich der religiösen, sozialen und territorialen Identität dieser Gruppe auf und verfolgt die Einflüsse und Ausprägungen des Islam in ihrem historischen und sozialen Kontext. Das Herausragende ihres Forschungsansatzes ist es, historische und gesellschaftliche Entwicklungen in Europa und Indien vergleichend zu betrachten, anstatt europäische Modelle auf außereuropäische Geschichte zu übertragen. Die Verleihung findet heute um 20.00 Uhr in der Dresdner Kreuzkirche im Rahmen des 47. Deutschen Historikertages statt.

Margrit Pernau ist Forschungsgruppenleiterin im Forschungsbereich Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Ihr Forschungsinteresse gilt der Indischen Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts, der Geschichte des modernen Islam sowie der Historischen Semantik, Komparatistik und Übersetzungsforschung. 2007 habilitierte sie für das Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bielefeld. Der Forschungsbereich Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung wird von Prof. Dr. Ute Frevert geleitet. Ein Hauptanliegen des Forschungsbereichs ist es, der Normierung und Variabilität von Gefühlen – Empfindungen und ihrem Ausdruck - auf die Spur zu kommen. Zeitlich konzentriert sich die Analyse auf das 18., 19. und 20. Jahrhundert; räumlich geht es um eine Kontrastierung europäisch-westlicher und südasiatischer Gesellschaften.

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