Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Zwischen Knappheit und Überfluss: Abfall als Problem und Ressource in der Geschichte

Zeit: 28.09.2012, 09:15 - 13:00
Ort: P 208
Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

Sektionsleiter/in: Roman Köster / Heike Weber

Abstract:
Jede gesellschaftliche Produktion und Konsumption „erzeugt“ Abfälle. Wurden solche Abfälle in der Frühen Neuzeit noch selbstverständlich als Ressourcen wiedergenutzt, so sind sie in den letzten 150 Jahren verstärkt zu unerwünschten Rest- oder gar Risikostoffen geworden, die ohne Wiedernutzung möglichst kostengünstig und hygienisch entsorgt werden sollen. Dennoch war das potentielle Wiederverwerten von Abfällen während Kriegs- und Krisenzeit sowie in autarkistisch orientierten Staaten immer wieder ein wichtiges Element der staatlichen Kriegs- bzw. Wirtschafts- und Ressourcenpolitik. Seit den 1970er Jahren wurde es unter dem Stichwort Recycling als ökologische Politik und Praxis auf breiter Basis „wiederentdeckt“.

In der Sektion werden Kontinuitäten und Zäsuren der Abfallgeschichte in einer Langzeit-Perspektive untersucht. Die Vorträge gehen der Frage nach, zu welchen Zeiten und durch welche gesellschaftlichen Akteure Abfälle bzw. bestimmte Abfallfraktionen als zu entsorgende Materie oder als Ressource wahrgenommen und behandelt wurden. Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem deutschen Fall, ein Vortrag nimmt jedoch auch Frankreich in den Blick. Insgesamt geht es um die Verknüpfung von umwelt-, technik- und wirtschaftsgeschichtlichen Fragestellungen, um Erklärungsansätze für den staatlichen und gesellschaftlichen Umgang mit Abfällen zu entwickeln.


Moderation: Christof Mauch (München)

 

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