Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Die organisierte Disziplin als Forschungsproblem. Perspektiven auf eine Geschichte des Historikerverbandes

Zeit: 26.09.2012, 15:15 - 18:00
Ort: P 3
Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

Sektionsleiter/in: Olaf Blaschke (Trier) / Matthias Berg (Berlin)

Absrtract:
Kein anderes Land in Europa oder in Übersee, außer den USA, kann einen derart kontinuierlich und insgesamt gleichermaßen politisch wie gesellschaftlich einflussreichen Historikerverband aufweisen wie die Bundesrepublik mit ihren Vorgängerstaaten. Deshalb überrascht, dass ausgerechnet die Geschichte dieses 1895 gegründeten Verbandes bislang nicht aufgearbeitet worden ist, zumal kleinere nationale Historikerverbände und andere geschichtswissenschaftliche Institutionen längst ihre Historiografen gefunden haben. Dabei besteht die Aufgabe des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands nicht nur darin, turnusmäßig den größten geisteswissenschaftlichen Kongress Europas, den Historikertag, zu organisieren, der 1893 erstmals stattfand, vielmehr erstreckten sich seine Tätigkeiten auch auf die Interessenvertretung des Faches und die Selbstrepräsentation gegenüber der Öffentlichkeit: Der Verband diente der fachinternen Kommunikation, war Teil des Disziplinbildungs- und Institutionalisierungsprozesses des Faches, er knüpfte internationale Verbindungen, griff Gegenwartsfragen auf, kämpfte im Wettstreit um knappe Bildungsressourcen für das Fach Geschichte in Universität und Schule, fungierte mithin auch als Austragungsort von Konflikten mit der Politik. Darüber hinaus erlauben die Quellen, darunter das von 1948 bis heute reichende Verbandsarchiv, interne Entscheidungsprozesse bezüglich des Faches, Netzwerkbildungen sowie die Gestaltung der Historikertage samt der Entscheidung über die Zulassung und Nichtzulassung von Sektionen und Vorträgen zu beleuchten. All diese Fragen verdienen es, in Angriff genommen und in einer problemorientierten Verbandsgeschichte analysiert zu werden, deren erste Umrisse und Schwerpunkte auf der Sektion vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.


Moderation: Gabriele Lingelbach (Bamberg) / Martin Sabrow (Potsdam)

 

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