Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

"Aus Gegnern werden Kameraden?" Die deutsch-französische Rüstungskooperation bis 1975

Referent/in: Florian Seiller

Abstract:
Der Beitrag befasst sich mit der Entstehungsgeschichte der deutsch-französischen Rüstungszusammenarbeit (auf konventionellem Gebiet) von Anfang der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre. Ausgehend von den ersten Kontakten zwischen deutschen und französischen Militärs, Rüstungsfachleuten und Industriellen im Zusammenhang mit den Planungen einer integrierten Rüstungs- und Beschaffungsorganisation der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (1951-1954) wird aufgezeigt, wie sich die Kooperation zwischen den beiden ehemaligen Kriegsgegnern bis in die 1970er Jahre hinein entwickelte und zu einer der engsten unter den Nordatlantischen Bündnispartnern überhaupt wurde. Im Blickpunkt stehen die mitunter sehr unterschiedlichen Motive, Erwartungen und Handlungsspielräume beider Seiten sowie wichtige Wegmarken. Veranschaulicht wird die deutsche-französische Kooperation anhand ausgewählter Gemeinschaftsprojekte (sowohl Erfolge als auch Fehlschläge) und zentraler Problemfelder, wie etwa die Differenzen zwischen Paris und Bonn bezüglich des Exports gemeinsam entwickelter Waffensysteme. Ferner werden Umfang und Gesamtvolumen des damals Erreichten, aber auch die Relevanz persönlicher Netzwerke beleuchtet. Zum Schluss wird der Frage nach der Bedeutung des Elysée-Vertrages vom 22. Januar 1963 für die Fortentwicklung der bilateralen Rüstungsbeziehungen nachgegangen.

Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

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