Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Möglichkeiten und Grenzen einer Histoire croisée

Referent/in: Michael Werner

Abstract:
Wie das Verhältnis benachbarter Länder zueinander beschrieben werden kann, ist eine alte Frage der Geschichtswissenschaft. Einigkeit besteht darüber, dass der inhaltlich eher unbestimmte Begriff der Beziehung als analytisches Instrumentarium hierfür nicht ausreicht. Dieser Problematik stellte sich Marc Bloch mit seinem Vortrag auf dem Internationalen Historikerkongress von Oslo im Jahre 1928 und seinem Plädoyer „pour une histoire comparée des sociétés européennes“. In seinem Entwurf nimmt der Vergleich einen zentralen Platz in der historischen Methodik ein. Bloch forderte vor allem den „Nahvergleich“ zeitlich und räumlich benachbarter Regionen, um parallele wie unterschiedliche Entwicklungen deutlicher fassen zu können. Jedoch ist auch dieses Konzept bei aller Nützlichkeit von begrenzter Reichweite und muss inhaltlich erweitert werden. Hierzu eignet sich der Ansatz der Histoire croisée, bei dem es nicht nur um Vergleich, sondern auch um Transfer und vor allem Verflechtungsphänomene geht. Diesem Postulat eines multiperspektivischen Zugangs sollte die Deutsch-Französische Geschichte in besonderer Weise gerecht werden.

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