Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Mental Maps: Volatile und stabile Konzepte der Antike im Vergleich

Referent/in: Roxana Kath (Leipzig)

Abstract:
Das im Rahmen des eAQUA-Projektes von Informatikern und Altertumswissenschaftlern gemeinsam entwickelte Recherche-Frontend Mental Maps bietet – auch für größere Datenmengen – eine Visualisierungsform zur interaktiven Analyse von Transfer und Wandel von Konzepten in Raum und Zeit. In Kombination mit dem Zitationsgraphen ermöglicht es eine neue Herangehensweise an Fragestellungen der Ideen- und Begriffsgeschichte.

Aktuell erlaubt das Tool den Vergleich von bis zu vier verschiedenen Wortformen oder Begriffen der griechischen Literatur der Antike. Die Treffer werden in ihrer räumlichen Verbreitung (Kartenansicht), chronologischen Verteilung (Zeitleiste) und tabellarisch (Trefferliste mit Stellenangabe) zur Darstellung gebracht. Zusätzlich können einzelne Quellenstellen oder Gruppen von Quellen in zeitlicher und räumlicher Auswahl in Form eines Kookkurrenzgraphen visualisiert werden, wodurch z.B. die Untersuchung semantischer Felder ermöglicht wird.

Zur Analyse von Transferbewegungen können innerhalb eines Zeitabschnittes Beziehungen zwischen einzelnen Orten bzw. Koordinaten in Form von Verbindungslinien in der Kartenansicht dargestellt und in ihrer zeitlichen Veränderung verfolgt werden. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die regionale Aus- bzw. Verbreitung von Wörtern, Wortformen und Begriffen zu untersuchen.

Im Rahmen des Beitrages wird anhand ausgewählter Beispiele aus dem Bereich der antiken politischen Ideen vergleichend die Analyse stabiler und volatiler Konzepte demonstriert und mit Blick auf ihren wissenschaftlichen Mehrwert diskutiert. Folgende Fragen werden dabei angesprochen: Welche Bedeutung(en) hatte ein Konzept bei seiner Entstehung? Waren diese diskursiv umstritten? Wann und unter welchen Umständen setzte sich ein Konzept durch? Welche Autoren haben ein Konzept zu welcher Zeit vertreten und auf wen beriefen sie sich dabei? Wodurch zeichnen sich stabile und volatile Konzepte aus?

 

Kategorie: eHumanities

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