Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Die Stimme des Zeitzeugen - das Hören des Zeitzeugens

Referent/in: Inge Marszolek

Abstract:
Der Zeitzeuge hat Einzug in das Museum gehalten – insbesondere in Ausstellungen zur Geschichte des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs sind Zeitzeugen zu „authentischen und authentifizierenden Ausstellungsobjekten“ (de Jong) geworden. Insofern wird vermehrt über ihre Rolle und Funktion, nicht zuletzt auch in ihrer Bedeutung für den „floating gap“ zwischen kommunikativem und kulturellem Gedächtnis nachgedacht. Auffällig ist, dass die Stimme selber, aufgezeichnet durch ein technisches Medium, dabei kaum eine Rolle zu spielen scheint. Entsprechend der Geschichte der Sammlung von Erinnerungen wird in Ausstellungen mittlerweile der Stimme des Zeitzeugen weniger Bedeutung geschenkt als ihrer Visualisierung. Dem entspricht generell, dass die Rolle des Auditiven bzw. das Hören in den Überlegungen zum Gedächtnis bisher kaum Gegenstand von Untersuchungen war. Anhand von ausgesuchten Beispielen aus Gedenkstätten und Museen sollen Repräsentationen der Zeitzeugen unter den Aspekten des Hörens bzw. ihrer Stimme untersucht werden. Auf der Basis einer eher ethnographischen Annäherung sollen grundsätzliche Überlegungen zur Bedeutung der Stimme bzw. zum Hören für die Überlappungen von kommunikativem und kulturellem Gedächtnis  angestellt werden.

Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

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