Das Portal eAQUA - Neue Methoden für antike Texte
Referent/in: Michaela Rücker (Leipzig)Abstract:
Das Portal eAQUA ist das Ergebnis des Verbundprojektes eAQUA: „Extraktion von strukturiertem Wissen aus antiken Quellen für die Altertumswissenschaft“. Das Projekt wurde innerhalb des BMBF-Programmes „Wechselwirkungen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften“ gefördert. Die Basis bildete die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Altertumswissenschaftlern (Alte Geschichte, Klassische Philologie, Epigraphik, Papyrologie, Frühneuzeitforschung mit Schwerpunkt Antikerezeption) und Informatikern. Die Ziele lagen zum einen in der neuartigen Erschließung antiker Transfer-Phänomene, zum anderen in der Entwicklung einer neuen Methode der Bearbeitung und Erschließung digitalisierter Corpora. Die entwickelten Methoden und Werkzeuge stehen der Fachcommunity zur freien Verfügung (http://www.eaqua.net/index.php).
Die Entwicklung von Text Mining-Werkzeugen für die klassischen Sprachen Griechisch und Latein hat neue Wege für die historisch arbeitenden Textwissenschaften eröffnet.
Durch die enge Kooperation der altertumswissenschaftlichen Disziplinen und der Informatik konnten Textanalyse-Werkzeuge entwickelt werden, die auf die besonderen fachspezifischen Anforderungen abgestimmt sind.
Die jetzt zur Verfügung stehenden Tools bieten Analysen nach unterschiedlichen Methoden an: So ermöglicht bspw. die Suchmaske eine Kontextsuche im gesamten Textbestand, aus dem alle Kookkurrenzen extrahiert, graphisch in ihren Häufigkeiten visualisiert (Kookkurrenzgraph) und sortiert in Wortlisten angezeigt werden. Für die Arbeit mit fragmentarischen Texten bietet die Portalfunktion „Textvervollständigung“ die Ergänzung und Vervollständigung von einzelnen Wörtern in dokumentarischen Papyri. Die neu entwickelte Datenbank ausgewählter plautinischer Texte erschließt das Corpus des Plautus zur systematischen Bearbeitung metrischer Fragestellungen. Der Beitrag stellt die wichtigsten Funktionen des Portals eAQUA anhand von Beispielen vor.
