Logo des 49. Historikertags 2012 Ressourcen und Konflikte

49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Reaktionen auf die globalen Energiekrisen der 1970/80er Jahre

Zeit: 28.09.2012, 15:15 - 18:00
Ort: P 110
Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

Sektionsleiter/in: Frank Bösch / Rüdiger Graf

Abstract:
Die 1970er Jahre gelten in der zeithistorischen Forschung als eine Epochenschwelle, in der das auf stetig steigendem Energieverbrauch basierende Wachstumsmodell der Industriegesellschaften zunehmend in Frage gestellt wurde und vielfältige Krisendiagnosen aufkamen. Nachdem das Öl während des exzeptionellen ökonomischen Nachkriegsbooms in den westlichen Industrieländern die Kohle als wichtigsten Primärenergieträger abgelöst hatte, waren es vor allem die beiden Ölkrisen 1973/74 und 1979, die energiepolitische Umgestaltungen beschleunigten und eine breite politische wie gesellschaftliche Diskussion über die Zukunft der Energieversorgung befeuerten. Die Sektion geht der Leitfrage nach, wie auf die Energie(preis)krisen der 1970er Jahre politisch, ökonomisch und kulturell reagiert wurde. Jenseits der bekannten kurzfristigen Reaktionen (wie den autofreien Sonntagen) geht es dabei vor allem um mittel- und langfristige Antworten in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Damit werden die 1970er Jahre nicht mehr nur, wie häufig in der jüngsten Forschung, als Niedergangsphase und Ende der „trente glorieuse“ verstanden, sondern die Sektion soll zeigen, inwiefern sich neue Denk-, Wissens- und Handlungsmuster etablierten. Während sich die ersten beiden Vorträge mit den globalen politischen Reaktionen auf die beiden Ölkrisen beschäftigen, untersuchen die beiden anderen an zwei ausgewählten Beispielen die Reaktionen der Wirtschaft auf die veränderte energiepolitische Lage. Dabei wird es mit Ölreserven und -preisen, Energie- und Reaktorsicherheit, den ökologischen Folgen der Kohle- und Kernenergie, verkehrspolitischen Alternativen und Energiesparmaßnahmen sowie Fragen der internationalen und globalen Ordnung um wesentliche Probleme gehen, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft noch heute beschäftigen.

 

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