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49. Deutscher Historikertag 2012: Ressourcen - Konflikte

Lebensraum Meer. Umwelt- und entwicklungspolitische Ressourcenfragen in den 1960er und 1970er Jahren

Zeit: 27.09.2012, 11:15 - 13:00
Ort: P 10
Kategorie: Neuere/Neueste Geschichte

Sektionsleiter/in: Christian Kehrt (Hamburg) / Franziska Torma (München)

- Kurzsektion -

 

Konzept, Fragestellung und Ziele:
Die Geschichte der Nutzbarmachung und Erschließung der Weltmeere ist bislang kein zentrales Thema der deutschen Zeitgeschichtsschreibung. Ziel dieser Sektion ist es, wissenschafts- und umweltgeschichtlich motivierte Fragen der Meeresforschung mit globalgeschichtlichen Fragestellungen in Zusammenhang zu bringen, die in den letzten Jahren auf großes historiographisches Interesse gestoßen sind. Als zentrale Periode für die  Formierung der internationalen Meeresforschung werden die „langen 1970er Jahre“ untersucht und mit einer Kernfrage der Zeitgeschichte verbunden: der internationalen Debatte über globale Ressourcen- und Umweltfragen. Das Meer wurde als globaler Raum relevant, in dem sich geo­strate­­gische, ökonomische, forschungspolitische, ökologische und ent­wicklungs­politische Problemstellungen der 1960er und 1970er Jahre kreuzten. Der Blick auf den Lebensraum Meer konkretisierte damit Zukunftsfragen, die auch die historischen Akteure in der BRD beschäftigten: Welternährung, Entwicklung, Bodenschätze, sowie die Grenzen von ‚Fortschritt‘ und Wachstum. Diese intensivierten Debatten um Meeresressourcen in den langen 1970er Jahren werden auf der Basis aktueller Forschungsarbeiten behandelt.

Im Mittelpunkt stehen folgende Leitfragen: 1) Welche Hoffnungen und Visionen waren an die Erschließung der Meere geknüpft? Welche epistemologischen und  technologischen Voraussetzungen waren hierfür nötig? 2) Welche Konflikte entzündeten sich anhand der Meeres-Ressourcen, sowohl im nationalen als auch im internationalen Rahmen? Wie fügten sie sich in globale Raumordnungen und Machtbeziehungen ein? 3) Welche Forschungshorizonte eröffnen globale und umwelthistorische Ansätze für die Zeitgeschichte?

Die Sektion ist auf 2 Stunden angelegt. Neu ist hierbei, dass in einer kürzeren ersten Runde alle Referenten die behandelten Ressourcen und Forschungsobjekte erläutern und damit Einblick in die Kontexte der Forschung über den Meeresboden, Plankton, Krill und Fisch geben. In einem zweiten Durchgang werden die jeweiligen Ressourcenkonflikte im Rahmen globaler, entwicklungspolitscher, ökologischer und politischer Kontexte verortet. Dieser Ansatz betont die Quer­verbindungen zwischen den einzelnen Beiträgen und erleichtert eine einheitliche thematische Betrachtung der Sektion. Den Abschluss bilden Kommentar und Schlussdiskussion.


Moderation: Christof Mauch (München)

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