Der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) – eine Interessenvertretung der Historiker in der Schule?

TOBIAS S. SCHMUCK (Mainz)

Abstract:

Bereits der Anlass für die erste „Versammlung Deutscher Historiker“ 1893 – die Verteidigung fachlicher Autonomie gegen die nationalpolitische Indienstnahme des Geschichtsunterrichts im wilhelminischen Kaiserreich – legte den Grundstein für die bis heute enge Verbindung von Historikerverband und Geschichtslehrern. Fachlich blieb diese Gemeinschaft, in der Diskussion um Bedeutung und Formen der schulischen Vermittlung geschichtswissenschaftlicher Forschung wie in anderen wissenschaftspolitischen Initiativen, bis heute erhalten. Organisatorisch jedoch vollzog sich mit der Gründung des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands (1913) eine Differenzierung, der zudem mit der „Konferenz für Geschichtsdidaktik“ in den 1970er Jahren eine weitere folgen sollte. Es soll vergleichend nach diesem sich stets neu konstituierenden Wechselverhältnis von fachlicher sowie organisatorischer Nähe und Distanz, nach den Folgen für das Verhältnis von Historiker- und Geschichtslehrerverband gefragt werden.