Geschichte(n) Vermitteln nach den Cultural Turns

Die Neu- und Umorientierungen in den Kulturwissenschaften im Allgemeinen und in der Geschichtswissenschaft im Besonderen stellen für Lehrende wie Lernende eine besondere Herausforderung dar. Die Vielfalt und Komplexität der postulierten turns ist bereits für Studierende kaum zu überschauen. Spatial turn, performative turn, postcolonial turn, iconic turn, acoustic turn und viele mehr beschreiben zum Teil radikale Forderungen des Perspektiv- und Methodenwechsels.

Der Rückgriff auf entsprechende Ansätze und ihre Verwendung im schulischen Geschichtsunterricht scheint nicht nur voraussetzungsreich, sondern steht auch vor dem Dilemma der Auswahl. Gleichzeitig bergen die theoretischen Modelle und konzeptionellen Überlegungen ein faszinierendes Potential für alternative Herangehensweisen, inhaltliche Weiterung und methodisch-didaktische Kreativität im Geschichtsunterricht. Das Panel wird sich ebenso diesem Potential wie der skizzierten Diskrepanz zuwenden. Neben einer kurzen Einführung und Standortbestimmung zur kulturwissenschaftlichen Wende in der Geschichtswissenschaft, ergänzt um die Perspektive der Geschichtsdidaktik, werden konkrete Beispiele zur Sprache kommen. Von diesen ausgehend soll im Dialog mit den Zuhörerinnen und Zuhörern über Lösungsmöglichkeiten und Anwendungsstrategien, aber auch Grenzen beim Rückgriff auf die cultural turns diskutiert werden.