Daily Life in Denmark during the German Occupation. Authority, Agency and the Local Effects of Rule and Regulation

KARL CHRISTIAN LAMMERS (Kopenhagen)

Abstract:

Denmark was occupied by the Germans on April 9th 1940. Unlike Norway, however, it was able to maintain its territorial integrity and national sovereignty. Nevertheless, since its outbreak in September 1939, the Second World War did impact heavily upon daily life in the country. Rationing and price controls may not have had such a huge impact, but experiences of shortages, the black market, price increases, censorship and night time blackouts (as a defence mechanism against air raids) did render daily life in Denmark increasingly difficult. Following the German imposition of a state of emergency and heavier restrictions in 1943 life changed even more perceptibly. In this, certain sections of the Danish population were more strongly affected by restrictions and persecutions than others. Among these were the Danish communists, whose party was outlawed following the German invasion of the Soviet Union in June 1941. As a consequence, countless party members were arrested and interned or forced into the underground. Since September 1943 Danish Jews also counted amongst the most persecuted groups of people. They could only avoid deportation by escaping to Swede in October 1943.
This paper explores the everyday experiences of the German occupation made by various groups such as Communists and Jews, but also farmers, fishers, black market traders or factory workers. In so doing it seeks to identify the strategies for adaptation and survival adopted by these groups, and to determine their success or failure.

Deutsche Version:

Alltag unter deutscher Besatzung in Dänemark. Lokale Akteure und die Auswirkungen von Herrschaft und Reglementierung

Dänemark wurde am 9. April 1940 von Deutschland besetzt. Im Gegensatz zu Norwegen behielt Dänemark jedoch seine territoriale Integrität und innerstaatliche Souveränität bei. Dennoch war das Alltagsleben in Dänemark seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 merklich beeinträchtigt. Rationierungen und Preiskontrollen führten zwar nicht zu dramatischen Verschlechterungen – Mangelerfahrungen, Schwarzmarkt, Preissteigerungen, Zensur und Verdunkelungen als Luftschutzmaßnahme machten den dänischen Alltag jedoch zunehmend beschwerlich. Als von deutscher Seite 1943 der Ausnahmezustand verhängt wurde und es zu größeren Restriktionen kam, veränderte sich das Leben spürbar. Dabei waren bestimmte Bevölkerungsgruppen stärker als andere von Einschränkungen und Verfolgungen betroffen. Unter diesen waren die dänischen Kommunisten, deren Partei nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 verboten wurde. In der Folge wurden zahlreiche Parteimitglieder verhaftet und interniert oder gingen in den Untergrund. Auch die dänischen Juden gehörten seit September 1943 zu den am meisten verfolgten Personengruppen. So konnten diese der Deportation nur durch die Flucht nach Schweden im Oktober 1943 entgehen.
Der Beitrag widmet sich den Alltagserfahrungen, die  verschiedene Bevölkerungsgruppen wie Kommunisten und Juden, aber auch Bauern, Fischer, Schwarzhändler oder Arbeiter unter deutscher Besatzung machten und fragt dabei nach den jeweiligen spezifischen Anpassungs- und Überlebensstrategien sowie deren Erfolg oder Misserfolg.