Schülerprogramm

 

Alte Geschichte

Römische Militärschiffe am Nassen Limes

29. September 2010
13.15 - 15.00 Uhr

HS 1.101

Referent: Christoph Schäfer, Trier

Für die Beurteilung der römischen Grenzverteidigung an Rhein und Donau, dem sogenannten Nassen Limes, spielt die experimentelle Archäologie eine wichtige Rolle. Aufgrund von archäologischen Funden in Mainz und Oberstimm bei Ingolstadt konnten in den letzten Jahren insgesamt drei Nachbauten römischer Kriegsschiffe angefertigt und mit modernsten Messgeräten getestet werden.

Bei Testfahrten mit Studenten der Universität Hamburg wurden Daten zur Leistungsfähigkeit des Schiffstyps, aber auch logistische und technische Erkenntnisse und Erfahrungen mit der Ausbildung von Besatzungen gewonnen. Die überraschenden Ergebnisse geben durch die Kombination mit anderen Quellen auch Aufschluss über die innere Organisation des Imperium Romanum.


Neuere und Neueste Geschichte
Hitler googeln. Zeitgeschichte und neue Medien

29. September 2010
13.15 - 15.00 Uhr

HS 2.301 (Reutersaal)

Referent: Michael Wildt, Berlin


 

 

Hitler auf Youtube, Blogs zum Holocaust, eine kaum überschaubare Fülle von Websites zum Nationalsozialismus - längst ist nicht mehr allein die Bibliothek das Archiv des Wissens zur Zeitgeschichte, sondern das Internet avanciert mehr und mehr zum entscheidenden Reservoir, um Informationen zur Geschichte zu bekommen. Skepsis gegenüber dem Web ist, vor allem seitens der (Hochschul)Lehrer, ebenso verbreitet wie die Hoffnung auf eine neue Wissenskultur durch Interaktivität auf Seiten der Nerds. Welche Chancen das Internet birgt, welchen Herausforderungen es für die Zeitgeschichte bedeutet, ist Thema dieses Vortrages.



Mittelalterliche Geschichte

Über menschliche Grenzen hinweg: Der Traum vom Fliegen im Mittelalter

30. September 2010
13.15 -15.00 Uhr

HS 2.301

Referent: Oliver Auge, Kiel

 

"Uralt ist der Sehnsuchtstraum des Menschen, dem Vogel gleich in die Lüfte zu steigen, losgelöst von aller Erdenschwere mit Wind und Wolken dahinzusegeln..." - Mit diesen pathetischen Worten begrüßt eine Tafel die Besucher in der Flugzeughalle des Deutschen Museums in München. Tatsächlich beweist ein nur kursorischer Blick auf die verschiedensten Kulturen der Menschheitsgeschichte, dass Flugvorstellungen und Flugwünsche in der Vergangenheit nahezu weltweit vorkommen. Der Vortrag möchte einen vertieften Einblick in mittelalterliche Vorstellungen und Versuche gewähren, die den Menschen durch die Erdanziehung gesetzten Grenzen zu überwinden und vogelgleich zu fliegen.



Frühe Neuzeit
Das Gasthaus der Frühen Neuzeit - Grenzen der Gastfreundschaft

30. September 2010
13.15 Uhr - 15.00 Uhr

HS 1.101

Referentin: Susanne Rau, Erfurt


 

Wer unterwegs ist, trifft auf Menschen, benötigt regelmäßig eine Herberge und überschreitet gelegentlich Ländergrenzen. Dies war in der Frühen Neuzeit kaum anders als heute. Nur die Fortbewegungsmittel waren etwas eingeschränkter, gab es damals doch weder Eisenbahnen noch Flugzeuge.

Gasthäuser, in denen Reisende wie Einheimische einkehren konnten, gelten als Zeichen für die Gastlichkeit einer Kultur. Gasthaus-Geschichten können den Blick aber auch auf die Grenzen von Gastfreundschaft lenken, denn mit Gasthaus-Geschichten überlagert sich eine Reihe von Grenz-Geschichten. Menschen, die in der Frühen Neuzeit unterwegs waren, lernten verschiedene Arten von Grenzen kennen: Sie mussten Grenzen zunächst einmal identifizieren, sie überschritten Grenzen (oder wurden davon zurückgehalten), sie trafen auf Grenzkontrollen und mussten sich gelegentlich mit dem Grenzpersonal auseinandersetzen. Kehrten sie in einem Gasthaus ein, konnten sie auch hier auf Grenzen stoßen, etwa auf Türschwellen, eine symbolische Marke dafür, ob man hereingelassen und in den Kreis der Anwesenden integriert wurde, oder auf zwischenmenschliche Grenzen der Verständigung, etwa wenn sich aus dem Streit um die Bezahlung einer Flasche Wein schnell einmal eine Rauferei entwickeln konnte.

Mit der Geschichte der Gastlichkeit lassen sich also verschiedene Arten von Grenzen thematisieren: soziale, territoriale und symbolische Grenzen, von denen keine als fix gelten kann, sondern die ausgehandelt werden mussten und die sich auch verändern oder verschieben konnten. Schließlich macht die Grenzthematik auch deutlich, wie ambivalent Kulturen der Gastlichkeit waren und sind.



Workshop Zwischen Leidenschaft und Profession: Jugendliche erforschen die Vergangenheit

29. September 2010
9.15 - 13.00 Uhr

HS 3094/96

Leitung: Katja Fausser (Hamburg), Katja Köhr (Hannover), Karl-Heinrich Pohl (Kiel)
In Kooperation mit der Körber-Stiftung, dem Landesarchiv Berlin, dem Jüdischen Museum und der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen

Erstmals hat der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands eine Sektion ins Programm des Historikertages aufgenommen, die in weiten Teilen von Jugendlichen gestaltet wird. In dieser Veranstaltung diskutieren Schülerinnen und Schüler miteinander, aber auch mit professionellen Historikern darüber, wie und warum sie die Vergangenheit erforschen, was sie dabei bewegt, welche Fragen sie stellen und zu welchen Antworten sie gelangen. Junge Forscherinnen und Forscher geben Einblicke in ihren Arbeitsprozess und präsentieren ausgewählte Ergebnisse aus verschiedenen Stadien ihrer Projektarbeit. Ergänzend berichten Profis, welche spannenden Tätigkeitsfelder sich an ein Geschichtsstudium anschließen können.

Jugendliche als Geschichtsforscher: Kurzer filmischer Einblick in ein Schülerprojekt, Gesprächsrunde mit Schülern über historische Projektarbeit; Schüler auf Spurensuche: Jugendliche präsentieren Zwischenergebnisse ihrer Quellenrecherche, Historiker kommentieren; Bundessieger des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten reflektieren ihre Ergebnisse

Berufsfelder für Historiker: Geschichtsinteressiert - und dann? Praktiker stellen Tätigkeitsfelder für Historiker vor

Die Schülersektion richtet sich an geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler ab ca. 16 Jahren sowie Lehrer, Historiker, Geschichtsdidaktiker, Lehramtsstudierende und alle Interessierten.




Schülerpreis des deutschen Historikerverbandes 

30. September 2010

19.00 Uhr

Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums

Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands vergibt auf dem 48. Deutschen Historikertag erstmals einen Preis für herausragende Forschungsleistungen von Schülerinnen und Schülern auf dem Gebiet der Geschichte. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Abendveranstaltung am 30. September statt.TD>